Rundblick

Super Bowl schlägt bei Konzernen hohe Wellen

Das Finale im American Football ist Anfang Februar in den USA das Highlight im TV. Hohe Einschaltquoten und eine enorme Reichweite lassen werbende Konzerne bis zu 5 Mio. US-Dollar je 30 Sekunden Spot zahlen.  Für die mehrstündige Übertragung müssen sich Sportbegeistere mit Naschereien und Getränken eindecken, auch Lieferdienste sind äußerst gefragt. Dem US-Einzelhandel winkt insgesamt ein Sonder-umsatz von ca. 10 Mrd. Dollar.

Deshalb überrascht es nicht, dass die Schnellrestaurantkette Yum! Brands wieder als Partner des Super Bowls dabei ist. Immerhin befinden sich KFC, Pizza Hut und Taco Bell unter dem Konzerndach. Allerdings fällt es dem Unternehmen schwer, sich im harten Wettbewerb zu beweisen. Begonnene Umstrukturierungen greifen noch nicht voll. Nach einem neuen Finanzvorstand übernahm mit David Gibbs auch ein neuer CEO das Ruder. Die berichteten Zahlen werden noch von der Neuausrichtung belastet. Der Wille zu mehr Franchise und größerer Effizienz ist jedoch bereits zu erkennen. So stieg der Umsatz schon länger bestehender Restaurants um 3%. Zudem wurden 389 Fastfood-Läden neu eröffnet. Insgesamt reicht das aber noch nicht, um den Kurs der Aktie (102,16 Dollar; US9884981013) zu beleben.

Wir raten bei Yum! Brands also unverändert zum Halten. Stopp: 91,20 Dollar.

Mit Pepsi sponsert zudem ein führender Softdrink-Hersteller die Großveranstaltung. Während die Getränke- und Chips-Angebote im Stadion für Einnahmen sorgen, finanziert der Konzern die große Halbzeitshow und kauft selbst einen Werbespot. Vom Q1 bis zum Q3 verbuchte das Unternehmen ein gutes organisches Umsatzplus von 5% und will im Gesamtjahr (per 30.11.) die Marke von 4% übertreffen. Verstärkte Investitionen u. a. in zukünftiges Wachstum und die Integration des Zukaufs Sodastream verhindern jedoch vorerst höhere Gewinne. Schon in diesem Jahr sollen die Maßnahmen jedoch zu Ergebnisverbesserungen führen, weshalb die Aktie (139,61 Dollar; US7134481081) am Allzeithoch kratzt und mit einem KGV von 23 noch nicht zu teuer ist. Anteilseignern winkt zudem eine attraktive Dividendenrendite von 2,7%.

Pepsi steht deshalb weiterhin auf unserer Kaufliste. Der Stopp steigt von 89,50 auf 111,00 Dollar.

Für das deutsche Fernsehen besitzt ProSiebenSat.1 die Senderechte. Bei guten Einschaltquoten von rd. 5 bis 8% scheint es eine Win-Win-Situation zwischen der US-amerikanischen Profiliga NFL und dem Medienkonzern zu sein. Denn die Parteien haben ihren Vertrag Ende August für mehrere Jahre verlängert. Operativ kämpft die Fernsehgruppe allerdings mit sinkenden Werbeeinahmen. Kräftige Investitionen in Serien und Shows sowie die Streaming-Plattform Joyn könnten die Wende bringen, verursachen jedoch hohe Kosten, so dass das ber. EBITDA im Q3 um 25% auf 131 Mio. Euro sank. Das schmeckte Investoren nicht und wir wurden im Juli bei der MDAX-Aktie (13,07 Euro; DE000PSM7770) ausgestoppt.

PB-Leser warten bei ProSiebenSat.1 vorerst ab.

 

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