Die Carry Trader sind wieder da
Carry Trades waren in den 1990er-Jahren und kurz nach der Weltfinanzkrise in Mode. Anleger verschuldeten sich z. B. billig im japanischen Yen, um auf Pump andernorts höhere Renditen einzustreichen, etwa bei US-Technologieaktien. In der globalen Niedrigzinswelt von heute klappen Carry Trades überall. Ostrum Asset Management hat dabei beobachtet, dass sich verstärkt Anlage-Profis in US-Dollar verschulden und in den Euroraum investieren. Dank der Fed wird der Greenback auf Sicht billig bleiben. Aber warum streben Institutionelle gerade jetzt mit Macht in Euro-Anlagen?
Das liegt v. a. an der veränderten Haltung Deutschlands. Angesichts der Wucht, mit der die Corona-Pandemie die globale Wirtschaft trifft, öffnet ausgerechnet Sparweltmeister Olaf Scholz die Schleusen und lässt die schwarze Null als Ziel deutscher Politik fallen. Milliarden fließen aus Berlin in die deutsche und über Brüssel in die europäische Wirtschaft. Für die hiesigen Aktienmärkte ist das ein Freudenfest. Europa, so das Kalkül der Finanzprofis, könnte mit dem entschiedenen fiskalen „Wumms“ endlich einmal sein Wachstumspotenzial voll entfalten, die europäische Wirtschaft stärker als ihr von der Pandemie gebeuteltes US-Pendant wachsen. Der durch diesen Gedankengang ausgelöste Zustrom internationalen Kapitals lässt den Außenwert des Euro seit Ende März handelsgewichtet um mehr als 5% steigen und sorgt dafür, dass Euro Stoxx und DAX kräftig aufholen.
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