Trex Company – Übertriebene Korrektur
Bei unserer Suche nach Qualitätsunternehmen sind wir jüngst auf Trex Company gestoßen. Die US-Firma aus Virginia ist der weltweit größte Hersteller von pflegeleichten und umweltfreundlichen Terrassendielen aus Holzalternativen. Für die weltweit in mehr als 6 700 Einzelhandelsgeschäften erhältlichen Trex-Produkte wird also kein Regenwald abgeholzt. Die Vorteile des Produkts: Das recyclebare Material verrottet nicht, wird nicht von Termiten befallen und bedarf keiner turnusmäßigen Neulackierung. Mit über 30 Jahren Erfahrung sind die Amerikaner die Nr. 1 im Bereich Outdoor Living, wobei man erst jüngst von Forbes zu den besten mittelständischen Unternehmen Amerikas ernannt wurde. Die Terrassen von Trex sind bei Kunden in mehr als 40 Ländern beliebt: Von 2016 bis 2021 haben sich Umsatz und EBITDA mehr als verdoppelt, der freie Cashflow hat sich trotz massiver Kapitalinvestitionen verdreifacht. Die EBITDA-Marge ist um 510 bps. auf stattliche 29,8% gestiegen und der Gewinn je Aktie um rd. 20% p. a. gewachsen.
Aktuell läuft es jedoch weniger rund: In den ersten neun Monaten 2022 wuchs zwar der Nettoumsatz um 2% auf 914 Mio. US-Dollar. Jedoch sanken das EBITDA um 1,9% auf 265 Mio. Dollar und die Marge auf 29% (-300 bps.). Ursache für den Rückgang sind primär ein konjunkturbedingter Nachfragerückgang sowie gestiegene Marketingkosten. Aufgrund einer sehr hohen Bewertung (2021er-KGV: 75) wurde die NYSE-Aktie (48,75 Dollar; US89531P1057) im Umfeld steigender Zinsen im Jahr 2022 hart abgestraft (-42%). Wir halten dies für eine Chance. Strategisch gefällt uns v. a. die jüngste Veräußerung des Commercial-Segments (u. a. Geländer für Stadien), wodurch sich Trex wieder voll auf die Kernkompetenz konzentriert: das margenstarke und wenig zyklische Geschäft mit Premium-Terrassen. Dabei wird zunehmend die gesamte Wertschöpfungskette bedient. Fundamental halten wir die Aktie angesichts einer Eigenkapitalrendite (ROE) von 40% (6J-Durchschnitt) und eines aktuell geringen Verschuldungsgrades von 0,2x EBITDA sowie eines historisch niedrigen 2023er-KGVs von 28 (13J: 52) für attraktiv bewertet. nis

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