Auf die Gewinne kommt es 2023 an
In den USA ist die Berichtssaison mit den Q4-Zahlen der Banken rund um Goldman Sachs (s. PLATOW Brief) bereits angelaufen. Hierzulande dauert es noch etwas, auch wenn z. B. mit Covestro und Hugo Boss erste Unternehmen vorläufige Zahlen, mit Kontron und Atoss Software einige Firmen auch schon den Ausblick vorgelegt haben (zu allen genannten Werten finden Sie Artikel in dieser Ausgabe).
Beim Blick in die Bücher haben börsennotierte deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr meist positiv überrascht. Krieg, Inflation und steigende Zinsen wurden ohne nennenswerte Einbußen bei Umsatz und Ergebnis weggesteckt – ein klares Zeichen der Stärke. Aber der wahre Test der Resilienz dürfte 2023 folgen. Die Analysten haben nach unserer Auswertung der Refinitiv-Prognosen die Latte schon tiefer gelegt: Die Gewinnschätzungen für 2023 bei den 40 DAX-Titeln wurden vom Peak am 31.3.22 bis heute um 7,1% reduziert. Sollte die von Harvard-Ökonom Kenneth Rogoff prognostizierte „tiefe Rezession“ in Europa, die bei uns aber nicht das Basisszenario darstellt, tatsächlich kommen, könnte sich diese Revision als noch zu optimistisch herausstellen.
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