Stammzellenbank

Vita 34 – Halbgares Angebot

Am 29.6. hat die Beteiligungsgesellschaft AOC Health ein Pflichtangebot an die Aktionäre von Vita 34 abgegeben. Noch bis zum 27.7. können diese entscheiden, ob sie die offerierten 10,76 Euro je Aktie (12,30 Euro; DE000A0BL849) annehmen möchten.

Der Angebotspreis entspricht zwar den rechtlichen Bestimmungen zur Ermittlung des Mindestpreises. Da jedoch der Corona-Crash im März in den Berechnungszeitraum fällt, wird er nicht der fairen Bewertung von Vita 34 gerecht und ist damit deutlich zu niedrig. Auch die Ziele, die AOC Health verfolgt, sind noch sehr unausgereift. Perspektivisch soll Vita 34 mit dem polnischen Wettbewerber FamiCord verschmolzen werden. Die genauen Bedingungen sind aber noch völlig unklar. Zudem haben wir Zweifel, dass eine solche Fusion problemlos alle kartellrechtlichen Hürden nimmt.

Da AOC seit Ende Juni mehr als 30% von Vita besitzt, musste Geschäftsführer Florian Schuber, der bei Vita 34 im Aufsichtsrat (AR) sitzt, das Angebot machen. Aber warum sollten Aktionäre mit einem Abschlag von aktuell gut 14% an ihn verkaufen? Wir vermuten, das AOC schlicht austesten will, wie weit die eigene Beteiligung an Vita 34 zum Mindestpreis ausgebaut werden kann. Da Vita-Vorstand und -AR das Angebot bereits abgelehnt haben, kann AOC höchstens auf 71,5% der Anteile kommen – zu wenig für einen Squeeze-Out. Wer angesichts des derzeit fallenden Aktienkurses Gewinne sichern will, der verkauft seine Anteile an der Börse.

Alle anderen halten Vita 34 mit Stopp bei 9,55 Euro.

Abonnieren Anmelden
Zum PLATOW Brief