Mode

Brunello Cucinelli – Teurer Stoff, teure Aktie

Bei Brunello Cucinelli, dessen Vater als Fabrikarbeiter schuften musste, verdienen Mitarbeiter im Schnitt 20% mehr als im Branchenschnitt. Überstunden sind verboten, Respekt gegenüber Angestellten ist höchste Maxime. Der gleichnamige Gründer, der sich als humanistischer Kapitalist sieht, importierte ab 1978 Wolle aus der Mongolei, um hochwertige Kaschmirpullover herzustellen. Mittlerweile hat sich der Kaschmirspezialist zum Komplettanbieter für die Mode der Reichen und Schönen entwickelt und stehen weltweit bei 400 Multi-Brand-Kunden in den Schaufenstern.

Uns hat die Art, wie Brunello Cucinelli wirtschaftlichen Erfolg mit hohen ethischen Standards vereint, veranlasst, die am Montag (9.1.) veröffentlichten Geschäftszahlen einmal genauer anzusehen. Schon der erste Blick zeigt: Das Unternehmen wirtschaftet auf Rekordniveau. Mit einem zuvor noch nie erreichten Umsatz (+29,1% auf 919,5 Mio. Euro) sowie einem gestiegenen EBIT (+35% auf 262 Mio. Euro) dürfte auch die Bruttomarge wieder auf über 70% (Vj.: 68%) steigen. Der Verzicht auf Entlassungen trotz Corona-Lockdowns führte im Vj. zu einer temporären Margenkompression. Insgesamt wurde die zuletzt im Dezember angehobene Prognose übertroffen, getrieben v. a. von starken Umsatzzuwächsen beim eigenen Einzelhandel (+36%; Anteil an Gesamtumsatz: 62,4%) und hoher China-Nachfrage (nicht beziffert). Für 2023 wird beim Umsatz mit dem Erreichen der Eine-Mrd.-Euro-Marke (+12%) gerechnet und für 2024 hält das Management weitere +10% für realistisch. Der 10-Jahres-Plan (Verdopplung der Umsätze zwischen 2019 und 2028) soll nun sogar schon vor 2028 erreicht werden.

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