Bet-at-home – Teure Sicherheit
Die Neunmonatszahlen, die bet-at-home.com zum Wochenstart vorlegte, waren wenig spektakulär: Der Brutto-Wett- und Gamingertrag fiel um 12,9% auf 93,0 Mio. Euro, das EBITDA sackte 14,6% auf 23,0 Mio. Euro ab. Der Nettogewinn konnte nur wegen der im Vj. fälligen Rückzahlung von Körperschaftssteuern auf 14,4 Mio. Euro fast verdreifacht werden.
Wichtiger ist für den Sportwettenanbieter aber, dass er die Glückspiel-Konzession für den deutschen Markt erhalten hat, die zum 1.7.21 im Glückspielstaatsvertrag gesetzlich aufgeht, wie uns CEO Michael Quatember berichtet. Die Auflagen haben es aber in sich: Kunden dürfen maximal 1 000 Euro pro Monat einsetzen, nur in Ausnahmefällen sind höhere Beträge zulässig (vgl. PB v. 4.11.). Da auch das gesamte Segment Online-Casino stark eingeschränkt wird, rechnet Quatember für das Gj. 2021 mit einem EBITDA-Rückgang um 13 Mio. Euro. Das sei der Preis der Rechtssicherheit. Und der wird schon jetzt bezahlt. Denn das EBITDA-Ziel für 2020 von 23 Mio. bis 27 Mio. Euro wurde nicht angehoben, obwohl das untere Ende bereits erreicht ist. Trotz dieser kurzfristigen Einschnitte werde sich die „neue Realität“ auch dank der guten Cash-Position mittelfristig auszahlen. Neuen Wettbewerbern werde der Marktzugang z. B. spürbar erschwert. Anleger reagierten jedoch mit Sorge auf die Kosten und schickten die Aktie (32,10 Euro; DE000A0DNAY5) auf Talfahrt.
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