Fondsbericht

Platow-Fonds im Juli – K-förmige Erholung

PLATOW-Fonds
PLATOW-Fonds © PLATOW Verlag

Kommt statt V, U, W oder L ein K? Zugegeben: Als wir im April-Bericht mögliche Erholungsbilder nach dem „Corona-Crash“ analysierten, hatten wir diesen Buchstaben noch nicht auf der Rechnung. Doch drei Monate später ist das K zu einer ernsthaften Alternative geworden, weil es auffallend gut zur laufenden Erholungsbewegung passt.

Warum? Nach dem Kurssturz im März intensivierte sich eine Entwicklung, die bereits vor Corona begann: die Spreizung der Renditen zwischen Digitalisierungsgewinnern und -verlierern, die schon vorher in vielen Investorengesprächen ein Thema gewesen war. Durch den Lockdown hat diese Entwicklung nicht nur im realen Leben einen zusätzlichen Schub bekommen, sondern auch an den Börsen: Während die erste Phase der Erholungsbewegung noch sehr viele Aktien quer durch alle Branchen erfasst hat, öffnet sich in der zweiten Phase die Schere zwischen digitalisierungsaffinen Titeln und dem Rest markant. Der Kurssturz, die anfängliche Erholung und die später auseinanderlaufenden Kursentwicklungen ähneln folglich einem (kleinen) K.

Diese Beobachtung lässt sich auch gut im Portfolio des DWS Concept Platow (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871) nachvollziehen. Zwar schichteten wir nicht gezielt nach Corona-Erfordernissen um. Vielmehr ist das Portfolio stets ein Resultat unseres bottom-up-geführten Aktienselektionsprozesses. Gleichwohl lässt sich seit Ende Februar doch der klare Trend beobachten, dass Aktien, die wir eher dem absteigenden Ast des K und damit den „Corona-Verlierern“ zurechnen würden, von unseren Investmentfiltern überdurchschnittlich häufig aussortiert wurden und folglich dramatisch an Bedeutung verloren haben. Seit Ende Februar verließen mit Airbus, Borussia Dortmund, Elmos, HeidelbergCement, Hamburger Hafen, KAP, MTU, Sixt und SMT Scharf immerhin neun Positionen das Portfolio, die von den coronabedingten Eindämmungsmaßnahmen überdurchschnittlich hart betroffen sind. Tatsächlich haben sich diese Aktien seither weit unterproportional erholt. In Kontrast dazu stehen Tech-Titel wie unsere Schwergewichte Allgeier, Bechtle oder Cancom bzw. Healthcare-Aktien wie DocCheck oder Gerresheimer, die allesamt auf neue Allzeithochs kletterten.

Neue Höchststände speziell im Juli erreichten 2G Energy, Allgeier, Bechtle, DocCheck, Gerresheimer, Init und Steico, Jahreshochs Envitec Biogas, Funkwerk, Hornbach-Baumarkt, Hornbach Holding, KWS Saat, PSI Software und United Internet – Unternehmen, denen Corona wenig anhaben kann bzw. die sogar zum Teil als „Profiteure“ gelten. Teilweise wurden die neuen Kurshöhen von passenden Unternehmensnews flankiert. So lieferten Allgeier, Drägerwerk, Gerresheimer, Mensch und Maschine, PSI sowie Steico respektable bis sehr gute Quartalszahlen ab. Drägerwerk und Envitec Biogas hoben sogar ihre Jahresprognosen an. Hornbach-Baumarkt und Init kündigten kleine Aktienrückkaufprogramme an – in diesen Zeiten durchaus bemerkenswert. Directors‘ Dealings beobachteten wir bei DIC Asset, Mensch und Maschine sowie Münchener Rück, Käufe und zugleich Verkäufe bei Adesso und Allgeier.

Die Performancebeiträge der Einzelwerte führten auf Portfolioebene zu einer leichten Outperformance über den SDAX und den DAX, die langfristige Überrendite des Fonds bzw. des „Platow-Zertifikats“ (DE000DB0PLA8) seit 2006 wurde gut behauptet. Das bestärkt uns in der Annahme, dass der Fonds mit unserem flexiblen Investmentansatz, der sich nicht einem bestimmten Buchstaben oder einem einzigen Stil wie „Value“ oder „Growth“ verschreibt, auch für die Zukunft gut aufgestellt ist.

Autoren: Christoph Frank und Roger Peeters, pfp Advisory

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