SGL Carbon – Tiefes Tal, zur Hälfte durchschritten
Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon hat seit Herbst 2020 einen tiefgreifenden Umbau hinter sich gebracht. Wie die jüngst vorgelegten Q1-Zahlen und der angehobene Ausblick für 2022 zeigen, sind die Wiesbadener damit deutlich besser aufgestellt als in der Vergangenheit. Um die gerade aus dem SDAX geflogene Aktie (7,27 Euro: DE0007235301) jedoch für uns wieder interessant zu machen, bedarf es noch einer gewissen Stetigkeit bei der zuletzt gezeigten Entwicklung.
Der vor zwei Jahren angetretene CEO Thomas Derr hat mit seinem Team jedenfalls ganze Arbeit geleistet. Mehr als 700 Initiativen führten zu Kosteneinsparungen von rd. 120 Mio. Euro (geplant: 100 Mio. Euro), wobei die Zahl der Mitarbeiter um rd. 10% auf 4 680 reduziert wurde. Seit Anfang 2021 bestehen die vier neuen Geschäftsbereiche Carbon Fibers (Textilfasern mit bestimmten Eigenschaften; Umsatzanteil: 32%), Composite Solutions (Leichtbau in Auto und Luftfahrt; 13%), Graphite Solutions (Grafitanwendungen; 44%) und Process Technology (Prozesslösungen; 10%). Die Produkte kommen in Chemie und Industrie, Auto-/Luft- und Raumfahrt, Halbleitertechnik, Solar- und Windenergie, bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien und anderen Energiespeichern zum Einsatz. Operativ ist nach schwachen Jahren der Umschwung geglückt: Im Q1 stiegen die Umsätze um 12% auf 270,9 Mio. Euro, während das ber. EBITDA trotz kräftiger Kostensteigerungen mit +11,5% auf 36,8 Mio. Euro (Marge: 13,6 nach 13,7%) nahezu Schritt halten konnte.
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