Nemetschek ist widerstandsfähig
Trotz der bereits deutlichen Abkühlung im Bausektor schaffte es der Bausoftwareanbieter Nemetschek, die Umsätze und Gewinne im Q3 weiter konstant zu steigern. So wuchs der Umsatz um fast 20% im Vergleich zum Vorjahresquartal und konnte damit die Analystenerwartungen leicht übertreffen. Angetrieben wurde das Wachstum durch die starke Zunahme bei den ARR (jährlich wiederkehrende Umsätze), da das SAAS-Geschäft weiter zulegte. Das ARR-Wachstum betrug sogar über 29%. Die Steigerung dieser wertvollen Umsätze erhöht die Resilienz von Nemetschek in die Krise hinein und ist ein hervorragendes Indiz für die starke Marktstellung, die die Münchner mit ihrer Software genießen.
CEO Yves Padrines führt das anhaltend starke Wachstum im schwachen Umfeld auf die weiterhin großen Effizienzrückstände in der Baubranche zurück, die noch weiteres Potenzial in der Digitalisierung aufweise. Auch der Gewinn je Aktie (45,61 Euro; DE0006452907) konnte um über 13% gesteigert werden. Zudem bestätigte das Management, zu dem mit der früheren Rolls-Royce Power Systems-Managerin Louise Öfverström jetzt eine neue CFO gestoßen ist, die Jahresprognose. Bei Nemetschek gefällt uns neben dem konstanten Wachstum und den stabilen, planbaren Cashflows insbesondere auch die hohe Profitabilität. So liegt die stetig ausgeweitete EBIT-Marge bei starken 25%. Auch die Bilanz ist mit einer 2022er-Nettocashposition von knapp 140 Mio. Euro sehr gesund. In den kommenden drei Gj. soll der Nettogewinn im Schnitt um 15% p. a. wachsen. Das 2023er-KGV von 31 ist allerdings im aktuellen Umfeld recht hoch und der Kursverlauf zeigt eine anhaltende relative Schwäche zum Gesamtmarkt.
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