Fondsbericht

Platow-Fonds Januar – Investieren wie Langweiler

PLATOW-Fonds
PLATOW-Fonds © PLATOW Verlag

Ist der Jahresstart am deutschen Aktienmarkt geglückt? Gemessen am DAX wohl nicht. Der meistbeachtete deutsche Aktienindex büßte im Januar spürbar Punkte ein. Bei seinen „kleinen Brüdern“ ist das Bild heterogen: Während der MDAX kaum von der Stelle kam, gewannen SDAX und TecDAX deutlich hinzu. Tendenziell galt also: Small Caps haben mittelgroße Werte überflügelt und diese wiederum Blue Chips. Oder stärker zugespitzt: Je kleiner, desto besser.

Dass Small Caps zu Jahresbeginn häufig die Nase vorne haben, ist keineswegs ungewöhnlich und auch schon Gegenstand wissenschaftlicher Studien gewesen. Insofern passt es ins Bild, dass der zuletzt recht hohe Anteil dieser Titel im DWS Concept Platow seinen Beitrag zum starken Jahresstart geliefert hat. So konnte der Fonds im Januar sämtliche genannten Indizes teilweise sehr deutlich hinter sich lassen und seinen Vorsprung seit der Auflage im Mai 2006 ausbauen.

Dabei ist der Fonds keineswegs grundsätzlich auf Small Caps ausgerichtet. Jedes börsennotierte deutsche Unternehmen hat unabhängig von seiner Marktkapitalisierung die Chance, mit seinen Aktien vertreten zu sein. Entscheidende Kriterien unseres Auswahlprozesses sind Aspekte wie Bewertung, Wachstumsaussichten, Ertragskraft, Bilanzqualität, Geschäftsmodell und charttechnische Faktoren. Wichtig ist uns überdies Kontinuität bei diesen Kenngrößen, weil wir Wertpapiere gerne über längere Zeiträume halten wollen.

In gewisser Weise gehen wir also genau umgekehrt vor wie die Trader, die Aktien wie Gamestop für kurze Zeit gezielt in luftige Höhen treiben. Wir sagen keineswegs generell nein zu taktischen Chancen, die sich bei extremen Markt-übertreibungen bieten. Beispielsweise nutzten wir 2008 bei VW oder 2020 bei Hapag-Lloyd Gelegenheiten auf lukrative Weise. Aber Gamestop hätte in unseren Screening-Runden niemals den Weg ins Fondsportfolio gefunden, selbst wenn es sich um ein deutsches Unternehmen handeln würde. Zu trübe wären uns die Wachstumsaussichten, zu verlustreich die beiden vergangenen Geschäftsjahre, zu gering die Eigenkapitalausstattung, um nur einige Beispiele zu nennen. Überdies würden wir niemals Fondsgelder für eine „Reise nach Jerusalem“ einsetzen, bei der wir hoffen, dass uns ein anderer Käufer unsere Papiere noch teurer abkauft, als wir sie eingekauft haben. Wir investieren, das Spekulieren überlassen wir anderen.

Sollten wir deshalb als „langweilig“ gelten, nehmen wir das gerne in Kauf. So stand für uns denn auch im Januar „business as usual“ im Vordergrund. Wir analysierten die überwiegend erfreulichen Zahlenveröffentlichungen von Cewe, Datagroup, Deutsche Post, Drägerwerk, Einhell, Hapag-Lloyd, Helma, Lang & Schwarz, MBB, MLP, Nordwest Handel, Steico und Surteco und sichteten Directors‘ Dealings bei Allgeier, Gerresheimer, Münchener Rück und S&T (allesamt Käufe) sowie 7C Solarparken (Verkäufe). 14 (der per Monatsultimo 55) Titel erreichten Allzeithochs, sieben weitere Mehrjahreshochs. Bei derartigen Ergebnissen, die sich natürlich auch sehr positiv auf die Renditen des DWS Concept Platow (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871) auswirken, dürfte bei Fondsbesitzern auch ohne Gamestop wenig Langeweile aufkommen.

Autoren: Christoph Frank und Roger Peeters, pfp Advisory.

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