Globalisierung

Corona ist kein Gamechanger

Selbstverständlich hat die Pandemie unser Leben grundlegend verändert. Zum Alltag gehören Maske und Abstandsregeln ebenso dazu wie der Händewaschen-Timer auf der Smartwatch. Wirtschaftlich hat uns das Virus schmerzhaft vor Augen geführt, wie verwundbar unsere auf „Just in time“-Zustellung ausgerichteten Lieferketten geworden sind. Nicht wenige Experten sehen in Corona daher einen Gamechanger, der den Trend zur Globalisierung umdrehen wird. Tatsächlich gibt es Anzeichen: In allen Regionen wird die heimische Produktion in wichtigen Schlüsselindustrien gefördert, von den Mikrochips über die E-Batterie bis hin zur Medizin.

Doch gerade die Medizin hat die Vorteile der Globalisierung gezeigt. Wie sonst hätte ein Impfstoff gegen Covid-19 in der Rekordzeit von zehn Monaten entwickelt werden können? Wie unser Rundblick auf S. 2 zeigt, waren gerade Impfstoffhersteller wie Biontech erfolgreich, die frühzeitig auf einen starken internationalen Partner (Pfizer) gesetzt haben. Die Biotechnologie ist aber kein Einzelfall. Wie die Ratingagentur Morningstar in einer Auswertung der Geschäftsberichte des vergangenen Jahres zeigt, haben die großen Unternehmen der Welt auch im Pandemiejahr den Anteil ihres Auslandsumsatzes gesteigert. Das gilt gerade auch für Europa: „Unternehmen aus den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Belgien erzielten 70% oder mehr ihrer Umsätze im Ausland.“

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