Telekommunikation

Freenet muss neue Wege gehen

Mit seinen beiden Standbeinen Mobilfunk und TV wird Freenet aller Voraussicht nach am 25.2. wieder einmal solide Jahreskennzahlen abliefern. Seit November peilen die Büdelsdorfer jeweils das obere Ende der EBITDA-Spanne von 470 Mio. bis 480 Mio. und des Free Cashflows von 240 Mio. und 250 Mio. Euro an.

Auf letzterem basiert unsere Dividendenerwartung von 1,65 Euro je MDAX-Aktie (22,39 Euro; DE000A0Z2ZZ5), über die sich Dividendenjäger bei einer Rendite von 7,4% besonders freuen dürften. Investoren, die auf deutliche Kursgewinne setzen, haben es hingegen mit Freenet schwerer. Denn die Geschäfte stagnieren, was auch mit den im Verhältnis zum Umsatz geringen Investitionen von 2% zu tun hat. Nach neun Monaten hatte Freenet ein Umsatzplus von nur 0,4% und eine magere EBITDA-Steigerung von 6,6% vorzuweisen. Für die kommenden zwei Jahre prognostizieren wir für beide Größen einen Zuwachs von rd. 2%. Nur bei der IPTV-Plattform Waipu.tv erkennen wir noch ordentliches Wachstum, das gesamte TV-Geschäft generiert aber im Vergleich zum dominierenden Mobilfunk nur 23% des EBITDA.

Um dem Papier mehr Schwung zu verleihen, wünschen wir uns vom Management mehr Mut, Innovationskraft und Risikobereitschaft. Anstelle der jährlichen Ausschüttung von mehr als 70% des Free Cashflows wären interne Investitionen in Bereiche wie beispielsweise den Gaming-Markt oder einen eigenen TV-Sender denkbar. Aktuell wird das Papier mit einer Cashflow-Rendite von 10% (10J: 12%) und einem KGV von 16 (10J: 14) fair bewertet, weshalb wir die Aktie herabstufen. sm

Freenet ist nur eine Halteposition. Stopp hoch auf 17,90 (13,00) Euro.

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