Unsere Strategie zu Gerresheimer

Wenn der Goldrausch einsetzt, sollten Börsianer Schaufelhersteller kaufen. Der Verpackungsspezialist Gerresheimer ist daher für uns ein klarer Corona-Favorit.

Denn während keiner vorhersagen kann, welcher Pharmaforscher das Rennen um den ersten Corona-Impfstoff gewinnt, ist eines absehbar: Von den weltweit zwei bis drei Milliarden Injektionsfläschchen für Covid-19-Impfstoffe werden die Düsseldorfer mit ihrer Marktmacht mindestens eine Milliarde Behältnisse herstellen. Erste Kunden in Europa und den USA, die sich auf die Auslieferung eines möglichen Impfstoffes vorbereiten wollen, werden demnächst bereits beliefert. Ab 2021 wird dieses Geschäft weiter Fahrt aufnehmen.

Gerresheimer hat ursprünglich einmal Bier- und Wasserflaschen hergestellt. Mittlerweile wird das Geld vor allem mit Behältnissen für die Pharma- und Kosmetikbranche verdient. Erstere benötigt sterile Gefäße für Asthmasprays oder Insulin-Pens, letztere fragt Parfümflacons nach. Beide Bereiche sind lukrativ. Bei einem Jahresumsatz von etwa 1,3 Mrd. Euro wird eine bereinigte EBITDA-Marge von rd. 21% erwirtschaftet. Der im Januar 2018 angetretene Konzernchef Dietmar Siemssen will hier künftig noch eine Schippe drauflegen und verspricht mittelfristig eine Marge von 23%.

Die MDAX-Aktie, die wir bereits seit April zum Kauf empfehlen, bietet in diesen Tagen die Chance, auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Weil die Anfang Oktober vorgelegten Q3-Zahlen nur so gut wie erwartet ausfielen, setzten bei dem Papier Gewinnmitnahmen ein. Zu Unrecht, wie wir finden, denn zur Erfüllung der bestätigten Jahresziele ist ein sehr starkes Q4 zu erwarten. Die Aktie ist auf dem aktuellen Kursniveau mit einem attraktiven KGV von 20 bewertet und bietet zudem eine solide Dividendenrendite von 1,3%. Wir nutzen die Chance und kaufen heute zu Handelsbeginn auf Xetra 220 Anteilscheine von Gerresheimer. Unser Stopp liegt bei 76,80 Euro.