Nur das Kollektiv zählt – Individualboni sind out
In der Finanzkrise war es die Bankenwelt, im Abgasskandal die Autokonzerne, die ungeachtet erheblicher Fehlentscheidungen an ihren absurd hohen Bonizahlungen festhielten. Das schadete nicht nur dem Image, sondern auch der Bilanz. Bestes Beispiel ist die Deutsche Bank. Nun lässt sich ein Paradigmenwechsel in Deutschlands Großkonzernen erkennen, der den kollektiven Erfolg des Unternehmens bzw. der jeweiligen Geschäftsbereiche in den Fokus rückt, anstatt Einzelkämpfer zu belohnen.
Individuelle Boni für Manager und Führungskräfte abzuschaffen macht Schule: Deutsche Bahn, Bosch und SAP haben sich von dem Vergütungsmodell schon verabschiedet. Dieser Gruppe gesellt sich nun ein Bankhaus dazu. Ab 2019 streicht die Commerzbank großteils das monetäre Add-on für außertariflich Beschäftigte. Künftig sollen nur jene individuelle Boni erhalten, deren Arbeit das Risikoprofil der Bank beeinflusst („Risk Taker“). Bahn, Bosch und Konsorten sehen sich mit ihrem Vorstoß am Puls der Zeit. Dem pflichtet auch der Führungskräfteverband DFK bei: Variable Bonus-Programme seien in einer sich schnell wandelnden, digitalisierten Arbeitswelt mit engen Kooperationsgeflechten zum Scheitern verurteilt. Bleibt abzuwarten, wer als nächstes der heiligen Kuh der Managergehälter an den Kragen geht. Anwärter gäbe es allemal.
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