US-Kurseinbruch – Vorbote für Ende von Trumps Wachstumswunder?

Den Schuldigen für das Kursdesaster an der Wall Street hat US-Präsident Donald Trump schnell ausgemacht. Die Fed sei „verrückt“ geworden, wetterte Trump gegen die Zinspolitik der amerikanischen Notenbank. Es war nicht das erste Mal, dass sich der Präsident die Fed öffentlich vorgeknöpft hat. Doch diesmal fiel Trumps Notenbank-Schelte besonders heftig aus. Wenige Wochen vor den wichtigen Midterms am 6.11., bei denen die Republikaner um ihre Mehrheit im US-Kongress bangen müssen, kommt das Börsenbeben für Tump zur Unzeit. Präsentiert sich der Präsident im Wahlkampf doch als Urheber des auf Hochtouren laufenden Konjunkturaufschwungs und der jüngsten Dow-Rekorde. Seit Trumps Amtsantritt Anfang 2017 hat der Dow fast 30% an Wert zugelegt, während der DAX aktuell kaum höher notiert als zur Inauguration des Republikaners.

Auslöser des Kurseinbruchs am vergangenen Mittwoch, der den Leitindex Dow 830 Punkte (-3,15%) kostete, war indes nicht die Fed, sondern der IWF (s. auch PLATOW Börse), der mit Hinweis auf den Handelskonflikt zwischen den USA und China seinen Wachstumsausblick für die Weltwirtschaft deutlich kappte. Das könnte auch die Markt-Matadore veranlasst haben, ihre optimistischen Konjunktur-Erwartungen für die US-Wirtschaft auf den Prüfstand zu stellen. Allerdings ist der aktuelle Kurseinbruch keineswegs der erste Rücksetzer in diesem Jahr. Bereits im Februar und März, als sich ein eher schwaches Wirtschaftswachstum im ersten Quartal abzeichnete, erlitt die Euphorie über die kurz vor dem Jahreswechsel von Trump durch den Kongress gepaukte Steuerreform einen herben Dämpfer. Doch schon in den Monaten darauf antizipierte die Börse zunehmend die von Trumps Steuerreform ausgelösten Wachstumsimpulse, die Anfang Oktober in einem neuen Dow-Allzeithoch gipfelten.

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