Autoindustrie – Markt in China soll‘s mal wieder richten
Während die USA ihre Schotten weiter dicht machen, öffnet sich China Zug um Zug. Gerade für die in arge Bedrängnis geratenen deutschen Autobauer kommt das zaghafte Abrücken Pekings von der eisernen Regel, dass Ausländer nicht mehr als 50% an einem in China ansässigen Unternehmen halten dürfen, zur rechten Zeit. Droht mit den neuen CO2-Grenzenwerten für Neuwagen ab 2030 aus Brüssel doch erhebliches Ungemach. Um 35% sollen die ab 2021 erlaubten Ausstöße von 95 Gramm je Kilometer dann reduziert sein. So sieht es zumindest der Entwurf vor, zu dem sich die EU-Umweltminister jetzt in Luxemburg mühsam durchringen konnten.
Dass es am Ende wirklich so hart kommt, ist noch offen. Ministerrat und EU-Parlament müssen noch grünes Licht geben. Bei den Autobauern steht die Ampel aber schon jetzt auf Rot, käme mit den strengen Grenzen das Ende des Verbrennungsmotors doch schneller als gedacht. Für die Autoindustrie ein echtes Problem, steckt der saubere Diesel bei den heimischen Verbrauchern derzeit doch tief in der Image-Krise und die Entwicklung der klimafreundlichen E-Autos weiter in den Kinderschuhen. Die Liberalisierung Chinas unter Xi Jinping erscheint somit als Rettungsring in der Not, eröffnet sie doch einen breiteren Zugang zum größten Automarkt der Welt, auf dem das staatliche Diktat zum klimaschonenden Fahren die Nachfrage nach E-Autos enorm schürt. Wer sich vor Ort prominent platziert, kann die Milliardeninvestitionen, die der E-Antrieb den Herstellern abverlangt, sogleich versilbern.
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