Metzler – Kontrastprogramm zu Frankfurts Großbanken

Wachstum kostet Geld, rechtfertigt Metzler-Partner Emmerich Müller den kräftigen Anstieg der Verwaltungsaufwendungen im vergangenen Jahr um 9,5% auf mehr als 175 Mio. Euro. Daran dürfte sich auch im laufenden Jahr nur wenig ändern. Denn während der neue Deutsche Bank-Chef Christian Sewing gerade erst ein ambitioniertes Kosten- und Personalabbau-Programm verkündete und auch die Commerzbank eifrig Stellen streicht, kündigte Müller auf der Bilanz-PK in Frankfurt weiteres Wachstum bei der Zahl der Mitarbeiter an. Bereits 2017 stockte die älteste noch unabhängige Privatbank ihren Personalstamm um knapp 4% auf über 850 Mitarbeiter auf.

Es sei dieser lange Atem, der das 1674 gegründete Traditionsinstitut in der Vergangenheit über manche Stürme hinweg getragen hat, schildert der Ende des Monats aus dem operativen Geschäft scheidende Bank-Senior Friedrich von Metzler am Rande der PK das Erfolgsrezept seines Hauses. Er sei seinen Vorgängern sehr dankbar, dass sie nach dem Zweiten Weltkrieg nicht auf das den schnellen Erfolg versprechende Kredit- und Einlagengeschäft gesetzt, sondern an dem bis heute bewährten Geschäftsmodell festgehalten haben, obwohl es 20 bis 30 Jahre gedauert hatte, bis die Erträge richtig zu sprudeln begannen. Viele der damaligen Wettbewerber, die sich für das schnelle Geld entschieden haben, existieren heute nicht mehr, stellt von Metzler fest. Eine derart langfristige Perspektive können sich die großen Aktienbanken schon lange nicht mehr leisten.

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