Alibaba kehrt USA den Rücken

Der chinesische Technologie- und Internetriese und Amazon-Konkurrent Alibaba vollzieht derzeit einen Strategieschwenk. Anlass für den Kurswechsel ist nicht etwa der neue Vorstandschef Daniel Zhang, der die Nachfolge von Alibaba-Gründer Jack Ma angetreten hat. Schuld ist vielmehr der Handelsstreit. Die US-Regulierer machen es Alibaba nach eigenen Angaben derzeit sehr schwer, in den Vereinigten Staaten zu investieren. Darum werde sich das Unternehmen in anderen Teilen der Welt umsehen, lautet die Ankündigung von Alibaba-Vize Joe Tsai. Während die politische Prominenz aus USA und China beim am Freitag zu Ende gegangenen Weltwirtschaftsforum in Davos (s. a. S. 4) fehlte, nutzte Manager Zhang die große Bühne in den Schweizer Alpen, um mit Top-Managern aus der ganzen Welt zu sprechen. Für einen kurzen Moment dürfte ihn denn auch der Handelskonflikt kalt gelassen haben.

Möglicherweise ist Davos der Wendepunkt für Alibaba. Der Konzern will trotz eines unsicheren Geschäftsumfelds weiter aggressiv investieren. Das muss er auch, wenn der Tech-Riese seine Ziele erreichen will. Der Umsatz der Chinesen liegt derzeit bei 768 Mrd. US-Dollar. CEO Zhang will bis 2020 einen Umsatz von einer Billion Dollar erreichen. Im vergangenen Jahr reagierten Anleger eher kritisch auf Alibabas Quartalszahlen, da die Marge schrumpfte. Dies hatte folglich auch Auswirkungen auf den Aktienkurs, den wir regelmäßig in unserem wöchentlich erscheinenden Börsenbrief PLATOW Emerging Markets unter die Lupe nehmen. Dort werden wir die Alibaba-Aktie schon am kommenden Donnerstag (31.1.) erneut besprechen. Einen Tag vorher veröffentlicht der Konzern seine mit Spannung erwarteten Q3-Zahlen.

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