Medien

Bertelsmann baut auf Rabe

Thomas Rabe, Vorstandschef von Bertelsmann und der RTL Group.
Thomas Rabe, Vorstandschef von Bertelsmann und der RTL Group. © Bertelsmann

_ In den letzten Monaten lief es für Bertelsmann-Chef Thomas Rabe nicht ganz rund. Vor allem die von den Kartellbehörden untersagte Fusion der französischen TV-Tochter M6 mit TF1 warf Rabe, der auch die wichtigste Konzerntochter RTL führt, in seinen Bemühungen zurück, US-Medienriesen wie Netflix zumindest in Europa mithilfe nationaler Medien-Champions Paroli zu bieten. Weitere Rückschläge (u. a. Gewinnwarnung bei RTL) ließen die Gerüchteküche brodeln. Angeblich stünde Rabe gar vor einem Wechsel an die Spitze von Adidas, wo er als AR-Chef bisher noch ohne Ergebnis einen Nachfolger für den ausscheidenden Konzernchef Kasper Rorsted sucht.

Der AR, der noch diese Woche tagt, steht, wie wir hören, klar zu Rabe und befürchtet auch keinen Wechsel. Sein guter und langer Track Record (12 Jahre) an der Spitze der Gütersloher, die er durch Ausbau der Buch- und Dienstleistungssparte viel unabhängiger vom volatilen Werbemarkt gemacht hat, spreche für ihn. Die Zahlen (Q3-Umsatz am 4.11.) sind so gut, dass sich Bertelsmann laut Intranet als eines der ersten deutschen Unternehmen eine Sonderzahlung als Inflationsausgleich leistet, die den Konzern einen hoch zweistelligen Mio.-Betrag kostet. Dass Europas Kartellwächter die US-Dominanz ignorierten, liege nicht in Rabes Entscheidungsgewalt. Die Strategie nationaler Champions werde weiter verfolgt, wenn auch mit kleineren Schritten. 

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