Ver.di lässt bei Real nicht locker

Da hatte Olaf Koch geglaubt, sich mit dem angekündigten Verkauf von Real auch die lästigen Tarif-Zänkereien mit Ver.di vom Hals zu schaffen. Doch bevor der Metro-Chef die kriselnde Supermarktkette an einen neuen Besitzer abgeben kann, machen ihm die Gewerkschaftler jetzt noch einmal Ärger. Für diesen Montag (26.11.) steht bei Real ein bundesweit ganztägiger Streik ins Haus. Es ist womöglich der letzte Versuch von Frank Bsirske, die von Metro im Juni begangene Tarifflucht umzukehren und alle 34 000 Real-Beschäftigten zurück in die Tarifbindung mit Ver.di zu führen, bevor ein Anderer als Koch die Strippen zieht.

Den Verkaufsabschluss hatte Koch Mitte September für  sechs bis acht Wochen später angekündigt. Bisher ist aber noch kein Käufer bekannt. Wettbewerber wie Rewe oder Edeka scheiden aus kartellrechtlichen Gründen aus. Bei Ver.di nährt das die Sorge, am Ende könnten Heuschrecken ins Unternehmen einfallen. Dabei brauche es gerade bei Real einen umsichtigen Investor, sagt Ver.di-Bundesvorständin Stefanie Nutzenberger. Geht es nach ihr, kann sich Koch „nur Kasse machen“ abschminken. Diese Botschaft werden ihm wohl auch die Streikenden zurufen, die heute vor der Düsseldorfer Metro-Zentrale Position beziehen wollen. Die Lage spitzt sich also zu. Dafür spricht auch die Anwesenheit von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, der neben Bsirske und Metro-Gesamtbetriebsratschef Werner Klockhaus zu den Versammelten sprechen wird. Das Metro-Management demonstriert indes Gelassenheit. Der Ver.di-Streik bei Amazon am Black Friday hatte in der Vorwoche letztlich auch weniger Durchschlagskraft als zunächst befürchtet. Nur in zwei von zwölf Zentren wurde hier gestreikt.

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