Bankensektor

UBS – Es wird ungemütlicher

_ Die Q1-Zahlen der UBS können sich trotz Gewinneinbruch um 50% auf 1 Mrd. US-Dollar noch sehen lassen. Das Minus ist schwachen Märkten, vorsichtigen Kunden und 665 Mio. Dollar Rückstellungen für RMBS-Altlasten in den USA geschuldet, zu denen sich eines Tages noch weitere Rückstellungen in Höhe von rd. 600 Mio. Dollar für den Steuerprozess in Frankreich addieren dürften. Die Mittelzuflüsse im Q1 in Höhe von 28 Mrd. Dollar, von denen, wie der neue UBS-Vormann Sergio Ermotti bei Vorlage des Zahlenwerks betonte, noch 7 Mrd. Dollar in den letzten 10 Tagen des März hereingekommen sind, also nach Bekanntgabe der Übernahmepläne, sind als Vertrauensbeweis zu werten.

Bei der UBS ist man sich nach unseren Informationen aber sicher, dass hieraus leider kein neuer Trend erwachsen wird. Nach Abschluss der Übernahme der CS, die im Q1 mit 60 Mrd. Dollar weniger Mittel verloren hat als am Markt befürchtet, rechnet man intern auch bei der UBS mit einem Aderlass. Viele Wealth Management-Kunden wollen weiter diversifiziert bleiben und auch im Asset Management, wo institutionelle Anleger für ihre Entscheidungen mehr Zeit benötigen, werden absehbar große Summen abgezogen. Mit ihren gut 5 Bio. Dollar Assets sind UBS und CS zusammen weltweit zwar einer der größten Vermögensverwalter, wodurch sich Synergien heben lassen. Diese Kraft muss Ermotti aber erst einmal auf die Straße bringen. Risiken lauern an jeder Ecke, nicht zuletzt bei der nötigen Zusammenlegung der IT-Systeme. Hier hätte Ermottis aus dem Job gedrängter Vorgänger Ralph Hamers mit seinen ING-Erfahrungen durchaus punkten können, heißt es hinter der Hand.

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