Mobile World Congress ringt um Bedeutungshoheit

Am heutigen Montag startet in Barcelona der Mobile World Congress (MWC, 25. bis 28.2.), der größte Mobilfunk-Event der Welt. Die einst kleindimensionierte Smartphone-Messe hat sich über die Jahre ins Superlativ katapultiert. Große Telekom-Anbieter wie Telefónica, Vodafone, Deutsche Telekom und Orange lassen sich den Pflichttermin nicht entgehen, ebenso die Netzausrüster und Smartphonehersteller, die in der katalanischen Hauptstadt für gewöhnlich ihr neuestes Produktfeuerwerk zünden. Doch mit der Smartphonekrise am Bein ringt das Kongress-Flaggschiff um seine Bedeutung. Wichtige Innovationsträger wie Samsung oder Huawei tun es US-Riese Apple dieses Jahr erstmals gleich und wählen eigene Bühnen zur Präsentation ihrer technologischen Meisterstücke.

Das erste faltbare Smartphone des Weltmarktführers, das Samsung Galaxy Fold, feierte gerade erst in San Francisco Premiere. Für den MWC ein herber Verlust und das Signal, sich stärker von den Smartphone-Entwicklern zu emanzipieren. Während in Deutschland der Smartphone-Markt noch gut wächst (Bitkom-Prognose für 2019: +3%), sieht es global mit einem Minizuwachs um 0,1% im Q4 2018 schon dürftig aus. Zu groß der Preis- und zu klein der Innovationsschritt, monieren viele Kunden und halten lieber am älteren Modell fest. Der MWC ist daher gut beraten, auf mehrere Pferdchen zu setzen. Denn auch abseits der mobilen Endgeräte, die nach wie vor auf der Messe reichlich Zauber verströmen, hat Barcelona viel zu bieten. Das zeigt etwa der Besuch von Daimler-CEO Dieter Zetsche, der in Katalonien nach seiner Keynote auf dem Podium u. a. auf die Suche nach innovativen Gadgets für seine Connected Cars gehen wird. Um die 6 300 CEO aus aller Herren Länder und Branchen werden es ihm gleich tun, funktioniert doch kaum noch ein Winkel unseres Alltags telekommunikationsfrei. Das Top-Thema wird in Barcelona aber das Mammutprojekt „5G“ sein, über das die Chefs der Branchengrößen Vodafone, Telefónica, Sprint, Cisco, Huawei und Liberty Global heiß debattieren werden. Denn während die ersten 5G-Smartphones schon auf den Markt drängen, lässt die nötige Netz-Infrastruktur dafür nicht nur bei uns in der Fläche auf sich warten.

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