Euro-Schreckgespenst – Italiens Populisten schmieden Koalition
Nur mäßig haben sich die Kapitalmärkte seit der italienischen Parlamentswahl am 4.3. für die Regierungsbildung in Rom interessiert. Auch Brüssel hatte zuletzt mit der Abwehrschlacht gegen die Attacken von US-Präsident Donald Trump Wichtigeres zu tun, als sich um das Dauersorgenkind Italien zu kümmern. Am Freitag haben die linkspopulistische fünf Sterne-Bewegung von Luigi Di Maio und Matteo Salvinis rechtspopulistische Lega ihr Regierungsprogramm präsentiert.
Die zuvor durchgesickerten Forderungen nach einem Euro-Austritt und einem 250 Mrd. Euro schweren Schuldenerlass durch die EZB wurden zwar weitgehend kassiert, die auf Pump geplanten sozialen Wohltaten wie ein garantiertes Grundeinkommen von 780 Euro im Monat und die angestrebte Lockerung des Euro-Stabilitätspakts sind jedoch eine kaum verhohlene Kampfansage an Brüssel. Die Mailänder Börse reagierte prompt mit einem neuen Einjahres-Tief, und die Renditen italienischer Staatsanleihen kletterten auf ein Siebeneinhalbmonats-Hoch von mehr als 2,2%.
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