Chemie – IGBCE unter Zugzwang
Krieg verändert Tarifrunde _ Die deutsche Chemie sieht sich durch den Kriegsausbruch in der Ukraine vor sehr unsicheren Zeiten. Lieferengpässe und in die Höhe steigende Energie- und Rohstoffpreise knabbern an der Ertragslage vor allem der vielen Klein- und Mittelständler. Dass der VCI nun keine Prognose für 2022 mehr wagt (s. PLATOW v. 18.3.), nimmt auch unmittelbar Einfluss auf die ab heute (21./22.3.) in Hannover auf Bundesebene startende Tarifrunde für 580 000 Beschäftigte der Chemie- und Pharmaindustrie.
Für den Arbeitgeberverband BAVC ist klar: Der Krieg in Europa hat eine neue Zeitenwende gebracht und damit nicht nur die Ende 2021 abgegebene Rekord-Prognose des VCI überholt, sondern auch die noch vor Kriegsausbruch am 24.2. verabschiedeten Forderungen der IGBCE. Von deren Verhandlungsführer Ralf Sikorski erwartet der Arbeitgeberverband nun Einsicht. Nachdem auf regionaler Ebene die Ukraine-Krise vorerst noch ausgeklammert wurde, wollen die Arbeitgeber jetzt die geänderten Vorzeichen für die Entwicklung der Branche intensiv diskutieren, bevor das übliche Tarif-Prozedere seinen weiteren Lauf nehmen wird. Es bedürfe einer Neubewertung der Situation sowie der Probleme und Herausforderungen, heißt es. Die Abhängigkeit von Öl und Gas ist regional in der Branche unterschiedlich, in Ostdeutschland etwa sehr groß. Die Tarifrunde 2022 wird sich dadurch völlig von anderen abgrenzen, erfahren wir im Gespräch mit dem BAVC.
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