Deutsche Börse – Martin Jetter soll Faber 2020 an AR-Spitze beerben

Nur mit viel Mühe konnte sich Joachim Faber auf der HV im Mai dieses Jahres in eine weitere Amtszeit an der Spitze des Aufsichtsrats der Deutschen Börse retten. Wichtige Investoren hatten Faber angekreidet, zu lange am damaligen Vorstandschef Carsten Kengeter, der wegen des Verdachts auf Insider-Verstöße im Zusammenhang mit der gescheiterten Fusion mit der Londoner LSE seinen Posten räumen musste, festgehalten zu haben. Zudem war es der AR-Chef, der Kengeter das großzügige Gehalts- und Aktienoptionspaket geschnürt hatte, das dem ehemaligen Investmentbanker zum Verhängnis wurde. Die Investoren wollten Faber deshalb eine weitere Amtszeit nur unter der Bedingung genehmigen, dass er die vollen drei Jahre nicht ausschöpft. Möglichst schon zur HV 2019 sollte Faber einen Nachfolger präsentieren und dann abtreten, lautete die Forderung der großen Investoren.

Tatsächlich deutete Faber auf dem Aktionärstreffen im vergangenen Mai einen vorzeitigen Amtsverzicht an, ohne allerdings öffentlich ein konkretes Rückzugsdatum zu nennen. Mittlerweile soll Faber intern jedoch klargestellt haben, dass er noch bis zur HV 2020 im Amt bleiben will. Auch einen Kronprinzen hat der ehemalige Allianz-Vorstand bereits in petto. Der im Mai in den Aufsichtsrat der Deutschen Börse eingerückte Martin Jetter leitet im Hauptberuf die mit 34 Mrd. Dollar Umsatz wichtigste IBM-Sparte Global Technology Services und gilt als ausgewiesener IT-Experte. Damit passt Jetter exakt zum Anforderungsprofil der Deutschen Börse, die sich längt als Technologie-Konzern versteht.

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