Deutsche Bank – Plötzlich begehrt

Das Timing lässt aufhorchen. Kaum sind die Spekulationen um das vermeintliche Interesse der französischen Großbanken BNP Paribas und Crédit Agricole sowie der italienischen Unicredit an der Commerzbank abgeflaut, da gibt sich der Finanzinvestor Cerberus als neuer Großaktionär der Deutschen Bank zu erkennen. 3% hat sich Cerberus an Deutschlands größter Bank gesichert. Da der Finanzinvestor zudem mit 5% auch an der Commerzbank beteiligt ist, kochten umgehend Spekulationen über einen möglichen Zusammenschluss der beiden Frankfurter Großbanken hoch. Allerdings scheint derzeit weder im Commerzbank-Tower noch in den Doppeltürmen die Fusionslust besonders ausgeprägt zu sein. Die Deutsche Bank muss erst noch die laufende Postbank-Integration verdauen und Commerzbank-Chef Martin Zielke will dem Kapitalmarkt beweisen, dass seine Wachstumsstrategie funktioniert.

Rätsel gibt indes der Einstieg von Morgan Stanley bei der Deutschen Bank auf. Die US-Investmentbank hat sich mit einem Anteil von 6,9% zum drittgrößten Aktionär nach dem chinesischen Konglomerat HNA und dem Staatsfonds von Katar aufgeschwungen. Allerdings soll Morgan Stanley die Aktien nicht auf eigene Rechnung, sondern für einen oder mehrere bislang unbekannte Kunden erworben haben. Auch soll das Morgan Stanley-Paket nicht im Zusammenhang mit dem Cerberus-Einstieg bei der Deutschen Bank stehen.

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17. November 2017