Berenberg – Hecht im Karpfenteich
Die Hamburger Privatbank Berenberg rüstet personell mächtig auf. Dies schon seit Jahren. Zunächst im Investmentbanking und neuerdings auch im Wealth Management. Dabei werden ohne allzu viel Respekt Spitzenkräfte großer Nachbarhäuser abgeworben, wie etwa Henning Gebhardt von der Deutschen Bank oder Matthias Born und Peter Kraus von Allianz Global Investors.
Vor allem Gebhardt galt mit seinem erfolgreichen Fonds „DWS Aktien-Strategie Deutschland“ über viele Jahre als Star und „Mr. Aktie“ schlechthin. Jetzt startet er bei Berenberg mit einem Fonds, der ebenfalls auf deutsche Aktien setzt und nahtlos anknüpft an das, was Gebhardt bei der DWS gemacht hat. Hierzu wurde die Strategie eines Berenberg Fonds am 15.6. mit damals 9 Mio. Euro Volumen einfach nur entsprechend angepasst und mit „Berenberg Aktien-Strategie Deutschland“ ein Name gewählt, der dem von Gebhardts früherem DWS-Fonds zum Verwechseln ähnelt. Nur das DWS wurde durch Berenberg ersetzt. Gleichzeitig schalteten die Hamburger eine Anzeigenserie, mit der sie den Gewinn des einstigen DWS-Zugpferds und dessen neuen Fonds „Berenberg Aktien-Strategie Deutschland“, dessen Volumen sich in nur vier Wochen auf 31 Mio. Euro verdreifacht hat, genüsslich feiern. Die Begeisterung über diese freche Vermarktung eines beachtlichen personellen Zugewinns hält sich in den Reihen der Deutschen Bank verständlicherweise in Grenzen. Aber Hemdsärmlichkeiten dieses Kalibers sind immer noch harmlos, verglichen mit dem lauten Getöse, das vor Jahren den Abgang des Renten-Gurus Bill Gross bei der Allianz-Tochter Pimco begleitete. Derweil tut Berenberg alles, um den Fonds mit „Kampfpreisen“ größer zu machen. Eine institutionelle Tranche wird ab einem Einsatz von 500 000 Euro völlig ohne Ausgabeaufschlag, der sonst 5% beträgt, angeboten. Verwaltungs- und Managervergütung belaufen sich auf 0,10 (sonst:0,25)% bzw. 0,65 (1,25)%.
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