Investmentbanker hoffen auf Trendwende
Cross-border-Deals werden schwieriger _ Der Zahltag für Investmentbanker wird dieses Jahr bescheidener ausfallen als in den vergangenen Rekordjahren. Seit Anfang 2022 liegen die Einnahmen („Fees“) für die Beratung bei Transaktionen 35% unter Vj., wobei Hochrisikoanleihen am stärksten einbrachen (-78%), gefolgt vom Geschäft mit Börsengängen und Kapitalerhöhungen (-63%). In der EMEA-Region beläuft sich der Einnahmenpool bislang auf 15,3 Mrd. Euro (minus 40% z. Vj.), 56% davon wurden durch M&A generiert (Vj: 40%).
„Regulatorische Hürden für Cross-Border-Deals wachsen leider“, sagte Berthold Fürst, globaler Co-Leiter für M&A bei der Deutschen Bank, auf einer Veranstaltung mit Journalisten. Jüngstes Beispiel ist der untersagte Verkauf vom Hamburger Hafenkonzern HHLA an die chinesische Reederei Cosco. „Leider“, da es für M&A-Banker naturgemäß schlecht ist, wenn sich das Abschlussrisiko erhöht. Die Regulatoren seien zum einen strenger geworden, zum anderen nähmen sie sich mehr Zeit. Potenzielle Käufer seien dann gezwungen, bei der Due Diligence noch genauer zu arbeiten und die Zeit bis Abschluss sowie daraus entstehende Kosten einzukalkulieren. Dadurch könne es sogar vorkommen, dass sich ein Verkäufer für den Käufer mit der höheren Abschlusswahrscheinlichkeit entscheidet, auch wenn er beim Kaufpreis Abstriche machen muss. Das globale Volumen grenzüberschreitender Transaktionen brach im Q3 um 60% z. Vj. ein.
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