Infineon – Mutiger Aufschlag des neuen Chefs
Dollar und Rekordnachfrage machen es möglich _ Die Machtansprüche Chinas (s. S. 4), gerade mit Blick auf Taiwan, das 70% der globalen Microcontroller produziert, werden auch in der Halbleiterindustrie misstrauisch beäugt. Infineon fertigt zwar weder in China (außer Assembly) noch in Taiwan.
Aber es hängen 15% des eigenen Fertigungsvolumens an taiwanesischen Auftragsfertigern. Man schaue sich aktiv nach Alternativen um, so Jochen Hanebeck, neuer Chef bei Infineon, bei seiner ersten Bilanz-PK. Die Hoffnungen ruhen auf TSMC, wo sich zuletzt Warren Buffett mit 4 Mrd. US-Dollar eingekauft hat, und Samsung, die beide u. a. in den USA neue Fabriken planen. Infineon fokussiert sich bei den selbst produzierten größeren Leistungshalbleitern auf Europa. Nach dem Start der Produktion in Villach in 2022 soll ab 2026 ein neues, 5 Mrd. Euro teures Werk in Dresden helfen, die von Hanebeck angehobenen Mittelfrist-Ziele (25 statt 19% Marge, mind. 10 statt 9% Erlösplus über den Zyklus) zu erreichen. Es wäre die teuerste Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte. Ein starker Dollar, erhoffte EU-Milliarden und Rekordzahlen machen es möglich.
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