Bilfinger – Blades gibt den Saubermann in Korruptionsaffäre

Bereits im fünften Quartal in Folge kann Tom Blades zweistellige Wachstumsraten bei Orders (organisch: +21%) und einen kräftigen Umsatzanstieg (+10%) vermelden. Doch die mittlerweile wieder schwarzen Zahlen seines Industriedienstleisters Bilfinger (bereinigtes EBITA: 12 Mio. nach -43 Mio. Euro im Vj.) können noch immer nicht den zähen Morast an Korruptionsvorwürfen abschütteln, der den Mannheimer SDAX-Konzern seit Jahren umgibt. Optimismus und grenzenlose Geduld scheinen denn auch die einzigen Waffen des CEO im Kreuzverhör der Medien, die auch zur Präsentation der Q2-Zahlen wieder hartnäckig nach Stellungnahmen des Ex-Linde-Vorstands bohrten.

Aus der Ruhe lässt sich der Brite davon jedoch nicht bringen und bricht eine Lanze für sich und seine Vorstandskollegen Klaus Patzak und Michael Bernhardt. Unter ihrer Führung habe und werde es keine Korruption geben, versichert Blades standhaft. Dabei war er zuletzt selbst im Kontext von Oman-Geschäften ins Fadenkreuz der Korruptionsermittler geraten. Alle bekannten Compliance-Fälle habe das Unternehmen selbst aufgedeckt, untersucht und behoben, kontert Blades die Gerüchte. Nach den Altlasten gehe es jetzt um das Heute und Morgen. Der noch bis zum 9.12. laufenden Prüfung des US-Justizministeriums sieht er weiter positiv entgegen. Seine acht Stippvisiten in Washington, kein anderer Bilfinger-Chef hat sich öfters in die Höhle der Löwen gewagt, bestärken ihn.

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