Großes Aufräumen im SPAC-Dickicht
Deutsche Charmeoffensive kommt zu spät _ Buchstäblich eine Frage der Zeit war es, bis das Auslaufen der SPAC-Welle auch den reichsten Mann der Welt treffen würde: Das Vehikel Pegasus Europe, das LVMH-Gründer Bernard Arnault zusammen mit Ex-Unicredit-Chef Jean Pierre Mustier aufgesetzt, an der Amsterdamer Börse gelistet und gemeinsam mit anderen Investoren mit über 480 Mio. Euro befüllt hatte, hat mangels Fusionspartner innerhalb der vorgesehenen Frist seinen Daseinszweck verfehlt und wird, wie dieser Tage bekannt wurde, aufgelöst.
Ähnliches dürfte bald einem großen Teil der existierenden Börsenmäntel bevorstehen. 682 SPAC-IPOs zählten die Analysten von EY 2021 weltweit, 2022 immerhin noch 155. In Q1 2023 gingen dann gerade einmal 16 neue SPACs an den Start, in Europa kein einziger. Die meisten dieser Gesellschaften sind darauf angelegt, innerhalb von zwei Jahren mit einem nicht börsennotierten Target-Unternehmen zusammenzugehen. Ende 2022 waren EY zufolge international rd. 480 SPACs auf Partnersuche, 80% davon müssten bis spätestens Mitte 2023 zum Zug kommen. Ansonsten werden die Vehikel liquidiert und die Investoren bekommen ihr meist recht mager verzinstes Kapital zurück, wie in den vergangenen beiden Quartalen allein in den USA über 180 mal. Manche lästerten darum in Negativzins-Zeiten schon, SPACs wären auf dem besten Weg, das Erbe der Geldmarktfonds anzutreten.
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