US-Immobilienkrise macht deutsche Banken nervös
Panikmache oder Damoklesschwert? _ Während Corona haben sich viele Angestellte im Homeoffice eingerichtet und wollen jetzt nicht mehr zurück ins Büro. Deutsche Banken und Versicherungen können davon ein Lied singen. Noch dramatischer ist die Lage in den USA, wo die Leerstandsquoten bei Büros im Schnitt 20% erreichen (Europa 7%). Bei der DZ Bank wird hinter der Hand von einem drohenden Überschwappen gewarnt. Die Risikomanager anderer Häuser treiben ähnliche Sorgen um. Axel Weber, einst Bundesbank- und VR-Präsident der UBS, hält hinter der Hand Zweit- und Drittrundeneffekte der aktuellen Zinserhöhungen für möglich. Projektentwicklern, die hohe Zinsen oft nur noch vom Hörensagen kennen, zerschieße die neue Zinswelt die Bewertungsmodelle.
Was für Entwickler gefährlich wird, kann am Ende auch bei den Banken durchschlagen. Im europäischen Vergleich sollen nach angelsächsischen Untersuchungen gerade deutsche Kreditinstitute mit bis zu 80% die höchsten Fremdfinanzierungen bei Gewerbeimmobilien abgesegnet haben. Davon ist im Zahlenwerk bisher wenig zu sehen. Bei der Bilanz-PK sprach pbb-Chef Andreas Arndt, der wie sein Aareal-Pendant Jochen Klösges bei Office weiter wachsen will, davon, dass der Beleihungswertauslauf (loan-to-value) seit 2014 von über 60 auf aktuell 51% gesunken ist. BayernLB-CFO Markus Wiegelmann bestätigt zwar den Druck auf US-Gewerbeimmobilien, sofern sie sich nicht in absoluten Toplagen befinden. In den USA haben die Bayern aber weiter Wohnimmobilien im Visier, in Europa auch Gewerbe (neuer Immo-Standort in Amsterdam). Die Tochter DKB, die in Deutschland viele Immobilien für Kommunen, Genossenschaften und AGs finanziert, hat indessen dank niedriger und erstrangiger Beleihung viel Luft bei den Sicherheiten.
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