Insolvenz

Insolvenzen – Es bleibt Druck im europäischen Kessel

_ Angefacht von den Turbulenzen am Bankenmarkt und der restriktiveren Geldpolitik der Notenbanken, ringen immer mehr Unternehmen um ihre Existenz. Besonders in Europa ist die Insolvenzdynamik aber komplex, wie aus der jüngsten Prognose von Allianz Trade (ehemals Euler Hermes) hervorgeht. In Deutschland etwa dürften 2023 bis zu 22% (zuvor: 15%) mehr Insolvenzen ggü. dem Vorjahr ins Haus stehen. Damit liegen wir hierzulande aber noch immer 5% unter Vorkrisenniveau und innerhalb des globalen Durchschnitts von 21% (zuvor: 19%). Die Zeichen stehen also auf Normalisierung statt Pleitewelle (s. PLATOW v. 17.3.), denn 2024 sollen die Insolvenzen nur um weitere 6% steigen und damit wieder das Level von 2019 erreichen. Als Knackpunkt für so manches Unternehmen dürfte sich die Fälligkeit von Corona-Krediten der KfW herausstellen, die nach und nach zu zahlen sind.

In Europa hingegen dürfte der Zuwachs 2023 bei insgesamt 24% liegen. Die Niederlande (+52%), Frankreich (+41%), Irland (+30%) und Italien (+25%) führen die traurige Statistik deutlich an. Bemerkenswert ist, dass viele EU-Länder bereits mehr Insolvenzen als noch 2019 befürchten müssen. So sind vor allem Unternehmen in Spanien (+75%), Großbritannien (+29%), Dänemark, Irland und der Schweiz (je +18%) sowie Frankreich (+15%) deutlich stärker von Pleiten betroffen. Für 2024 dürfte die Zuwachsrate in Westeuropa 25% und in Osteuropa sogar 44% erreichen.

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