E.ON – Finanzinvestor drängt auf Abspaltung der Stromnetze

Eine ungemütliche HV könnte E.ON-Chef Johannes Teyssen am 10.5. ins Haus stehen. Denn der vor knapp einem Jahr bei dem Energiekonzern mit 1% eingestiegene Finanzinvestor Knight Vinke hat zu Jahresbeginn einen neuen Anlauf gestartet, das E.ON-Management zu einer Abspaltung des Stromnetz-Geschäfts zu bewegen. In seiner Neujahrsbotschaft an seine Investoren trommelt Knight Vinke-Chef Eric Knight für einen Börsengang der E.ON-Stromnetze, die in einem Markt, der nach hohen laufenden Erträgen bei geringen Risiken giert, das Potenzial zu einem der attraktivsten Infrastruktur-Investments hätten. Ähnlich wie bei der RWE-Abspaltung Innogy (s. PLATOW Börse) könnte ein Listing der Netzsparte eine deutlich höhere Bewertung erzielen als der aktuelle E.ON-Gesamtkonzern.

Um E.ON den Radikalumbau schmackhaft zu machen, hatte Knight Vinke Teyssen bereits im August angeboten, den nach dem Uniper-Börsengang verbliebenen Anteil von 47% für 3 Mrd. Euro abzunehmen. Zudem offerierte der Finanzinvestor eine Kapitalerhöhung um 600 Mio. Euro für E.ON sowie um 300 Mio. Euro für Uniper. Bei E.ON stieß Knight Vinke damit weitgehend auf taube Ohren. Seither wächst jedoch auch bei anderen Investoren der Frust über die ernüchternde Kursentwicklung der E.ON-Aktie, die im vergangenen Jahr fast ein Viertel ihres Werts einbüßte, während das Papier von Rivale RWE Ende 2016 auf dem gleichen Niveau notierte wie ein Jahr zuvor. Doch auch gemessen an der Marktkapitalisierung hat das Duo RWE (6,8 Mrd. Euro) und Innogy (17,5 Mrd. Euro) trotz der jüngsten Kursverluste der Ökostrom-Abspaltung mit zusammen aktuell gut 24 Mrd. Euro das Gespann E.ON (13,2 Mrd. Euro) und Uniper (4,9 Mrd. Euro), das gemeinsam rund 18 Mrd. Euro auf die Waage bringt, abgehängt.

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