Marktausblick

M&A – Werkzeug der Transformation

_ Am Ende diskutierten drei Experten, die sich selbst als Realist, als Esoteriker und als „Nerd“ bezeichneten. Jens Weber, M&A-Spezialist beim Strategieberater EY Parthenon, breitete auf dem „Corporate Transformation Day“ des Bundesverbands Mergers & Acquisitions (BM&A) als „Nerd“ ein paar Zahlen aus: Satte 30% der globalen M&A-Aktivitäten seit 2020 haben im Technologie-, Medien- und Telekommunikationsbereich gespielt, mehr als in Industrie, Handels- und Konsumgüterbranche zusammen. Der Großteil der Unternehmen, auch in Deutschland, die sich unter Zugzwang in Sachen Digital-Strategie sehen, liebäugeln damit, die nötige Kompetenz zuzukaufen.

Dass der M&A-Prozess gerade dann kein Selbstläufer ist, wenn zwei Seiten mit grundverschiedener Kultur zusammenkommen, verschwieg Weber allerdings auch nicht. Wie es trotzdem funktionieren könnte, ohne dass sich etwa ein gerade zugekauftes Startup „wie von einem großen, grauen Wal geschluckt“ vorkommt, zeigte der selbsterklärte Esoteriker in der Runde, der „Change“-Berater Michael Timmermann: Synergien nicht statisch, sondern als im Integrationsprozess entstehend begreifen, ansonsten offen kommunizieren und Empathie walten lassen. Der Realist, Michael Scheibner, M&A-erfahrener Stratege beim IT-Dienstleister GK Software,  konnte das nur bestätigen. Einfacher, so ausgangs BM&A-Gründer und Ex-Siemens-Mann Kai Lucks, wird diese Arbeit unter dem Zusatzdruck von Energiewende, Lieferkettenproblemen und anderen Herausforderungen kaum werden.

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