Personenbeförderung

Mobilität – Clinch zwischen Old und New Economy geht weiter

Autonomes Fahren
Autonomes Fahren © Continental AG

In der Theorie ist allen bewusst, dass an einer nachhaltigen Mobilitätswende kein Weg vorbeiführt. Dabei geht es nicht nur um Umweltaspekte, sondern um neue Formen der Fortbewegung, um überlaufene Ballungszentren zu entlasten.

Das an einem Strang Ziehen, um flächendeckend den Motor der nachhaltigen Mobilitätswende anzukurbeln, funktioniert in der Praxis allerdings nicht. Hier herrscht Streit zwischen den Fahrdienst-Vermittlern. Eigentlich soll eine Reform des Personenbeförderungsgesetztes (PBefG) der rasanten Digitalisierung Rechnung tragen und einen fairen Wettbewerb zwischen Taxi-Betrieben, Mietwagen- und Pooling-Diensten ermöglichen.

Über das, was fair ist, streiten die Big Player heftig. Der Taxiverband BVTM nimmt die stockenden Reformpläne zum Anlass, um sich für eine Abgrenzung zwischen den Beförderungsanbietern stark zu machen. Geht es nach der gelben Lobby, bleibt die ad hoc-Mobilität Hoheitsrecht des Taxigewerbes. Vorbestellfristen von 30 Minuten oder mehr für Dienste wie Uber und Free Now sowie die Rückkehrpflicht für Autos ohne Auftrag sollen die neuen Rivalen in Schach halten. Nur so ließe sich das bedrohte Taxigeschäft vor der Flut von „Dumping-Mietwagen“ schützen, mahnt der Verband.

Dem politisch nachzugeben, würde aber Innovationen abwürgen, warnt Free Now, das Joint Venture von Daimler und BMW. Sinniger sei ein einheitlicher Rahmen für alle Marktteilnehmer. Auch Uber kontert, das PBefG sei kein Schutzgesetz für die Old Economy, sondern sollte eine Entlastungen für Taxi und Mietwagen schaffen und eine günstige Mobilität ermöglichen. Völlig quer stellt sich die Taxibranche indes nicht. Es sei ausreichend, Uber und Co. in Städten ab 100 000 Einwohnern in Schach zu halten.

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