Tarifstreit am Bau – Hartes Stück Arbeit für Schlichter Clement

Auf Deutschlands Baustellen herrscht dicke Luft. Nachdem die Tarifgespräche für die über 800 000 Beschäftigten am Bau von Gewerkschaftsseite am 23.4. für gescheitert erklärt wurden, muss ab heute (7.5.) Wolfgang Clement als Schlichter in Berlin ran, um die streitenden Tarifpartner IG Bau, ZDB und HDB doch noch zu einer Tarifeinigung zu bewegen. Dem Bundesarbeits- und Wirtschaftsminister a. D. dürfte die Schlichtung sein ganzes diplomatisches Geschick abverlangen, sind die Streithähne nach drei ergebnislosen Tarifrunden doch immer noch weit voneinander entfernt, wie uns ein IG-Bau-Sprecher sagt. Aber Clement habe ja bereits drei von vier Mal erfolgreich geschlichtet, das spreche für ihn, so der Sprecher weiter.

Diesen Vorschusslorbeeren stehen allerdings dicke Bretter gegenüber, die der 77-jährige SPD-Mann erst noch bohren muss. Das dickste ist dabei das liebe Geld. Der Forderung nach 6% mehr Lohn für zwölf Monate halten die Arbeitgeber bislang ein Plus von 6% für zwei Jahre entgegen – auf Ost-Basis, wie die IG Bau betont. Dieses Wort bringt das Blut der Gewerkschafter in Wallungen. Nicht nur, weil es ein Kunstwort sei, dass es fachlich gar nicht gibt, wie uns der Sprecher erklärt. Sondern auch, weil es verschleiere, dass den Bauarbeitern im Westen so nur 1,65% mehr in die Lohntüte kämen und damit gerade einmal der Ausgleich der Inflation, die im April bei 1,6% lag. In Zeiten absoluten Baubooms könne das nicht sein, finden die Bau-Angestellten.

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