Klaus-Peter Müller – Eine turbulente Ära

Am Dienstag ist Commerzbank-HV. Für Klaus-Peter Müller (73) ein Tag des Abschieds von seiner Bank, die er ein halbes Berufsleben geprägt hat. Profilieren konnte sich Müller zunächst als Filialleiter in New York. Seine Stärken als Homo Politicus und begnadeter Netzwerker kamen beim Aufbau Ost zur Geltung. Er wurde Vorstand (1990-2001), dann dessen Sprecher (2001-08) und schließlich Vorsitzender des Aufsichtsrats (2008-18). Kein anderer deutscher Banker kann eine derart nachhaltige Karriere in Spitzenpositionen einer einzigen Bank vorweisen. So ist die Commerzbank im Vergleich zur Deutschen Bank, auch was ihre Führungswechsel anbelangt, eher unspektakulär.

Seit Müller vor 17 Jahren Sprecher wurde, hat das Institut mit Martin Blessing (2008-16) bis zum heutigen Martin Zielke nur dreimal an dieser Stelle gewechselt, die Deutsche Bank glatt doppelt so häufig. Was nicht bedeutet, dass es bei der Commerzbank unbedingt ruhiger zugegangen wäre. Als Müller von Martin Kohlhaussen übernahm, hatte dieser im Jahr 2000 mit Zahlen noch glänzen können, während Müller in seinem Auftaktjahr von einer schweren Aktienbaisse mit einbrechenden Provisionserlösen heimgesucht wurde. Später folgten bis zum Ausbruch der Finanzkrise eine Reihe von Rekordjahren, während die stets größere Dresdner Bank, bei der inzwischen die Allianz das Sagen hatte, auf Grund des gescheiterten Allfinanzkonzepts mit Milliardenverlusten dahinsiechte.

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