Mario Draghi – Keine Experimente

Mit einiger Sorge dürfte EZB-Präsident Mario Draghi auf den schwierigen Wahlausgang in seinem Heimatland Italien (s. S. 4) blicken. Auch der momentan ziemlich raue Wind an den Aktienmärkten sowie die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzölle auf Stahl und Aluminium sorgen im Frankfurter EZB-Tower für Bauchgrimmen. Dort trifft sich am Donnerstag (8.3.) der EZB-Rat, um über den weiteren geldpolitischen Kurs zu entscheiden. Der noch zu Jahresbeginn vorherrschende Konjunktur-Optimismus in der Euro-Zone ist denn auch mittlerweile etwas gedämpft. Das dürfte die von der EZB geplante Neujustierung ihrer Kommunikation an die Kapitalmärkte nicht gerade erleichtern.

Als sicher gilt indes, dass Draghi seinen Ausblick für die Leitzinsen, die noch geraume Zeit nach Abschluss des Anleihe-Kaufprogramms auf dem aktuellen Niveau verharren sollen, bekräftigen wird. Keinesfalls will Draghi den an der Börse kursierenden Zinsängsten zusätzliche Nahrung geben. Auch zu dem von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann geforderten End-Datum für die Anleihekäufe wird sich der EZB-Rat am Donnerstag abermals nicht durchringen. Um den Eindruck zu vermeiden, die Konjunktur in der Euro-Zone könnte alsbald wieder abflauen, könnte die EZB jedoch die Option einer Ausweitung des Anleihe-Kaufprogramms streichen. Damit würde Draghi zumindest ein Mini-Signal setzen, dass der Einstieg in die Normalisierung der Geldpolitik allmählich näher rückt.

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