Grammer – Sündenbock Prevent

Auffallend ruhig hat sich der Autozulieferer Prevent seit der gescheiterten Machtübernahme auf der Grammer-HV im vergangenen Jahr verhalten. Nach dem offensichtlich von VW eingefädelten Einstieg des chinesischen Rivalen Ningbo Jifeng, der mittlerweile eine Sperrminorität von 25,51% hält, hat sich der Einfluss von Prevent (gut 20%) auf Grammer fast vollkommen verflüchtigt.

Das hat Grammer-Chef Hartmut Müller allerdings nicht davon abgehalten, Prevent als Sündenbock für den Gewinneinbruch im vergangenen Jahr zu präsentieren. Zudem soll der Prevent-Einstieg für den Verlust eines Großauftrags verantwortlich sein. Handfeste Belege für diese Behauptung ist Müller bislang aber schuldig geblieben. Tatsächlich waren es vor allem die von Grammer initiierten Sonder-Aufwendungen von 10 Mio. Euro für den Abwehrkampf gegen den ungeliebten Großaktionär Prevent, die das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 11% absacken ließen. Auf der kommenden HV am 13.6. dürfte Müller denn auch mit kritischen Fragen zur genauen Verwendung der Konzerngelder für die Abwehrschlacht gegen den damals größten Einzelaktionär konfrontiert werden.

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