Finanzplatz Frankfurt – Merkel zum Jagen tragen

Finanzplatz-Themen standen zuletzt nicht gerade weit oben auf der Prioritätenliste von Kanzlerin Angela Merkel. Nicht nur geografisch seien Berlin und Frankfurt weit voneinander entfernt, klagte jüngst der Aufsichtsratschef der Deutschland-Aktivitäten des weltweit größten Vermögensverwalters Blackrock, Friedrich Merz. Doch ziemlich genau 10 Jahre nach dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers, der die Finanzkrise auslöste, und wenige Woche vor der hessischen Landtagswahl machte Merkel vor großem Publikum in der Alten Börse der Frankfurter Finanzcommunity ihre Aufwartung, um über die „Zukunft des Finanzplatzes Deutschland in Europa“ zu referieren. Der Auftritt der Kanzlerin vor der Frankfurter Finanzelite gilt denn auch als Zeichen, dass in Berlin die Förderung des Finanzplatzes wieder an Bedeutung gewinnt. Das ist nicht zuletzt auch ein Verdienst von Deutsche Börse-Chef Theodor Weimer, der sich seit seinem Amtsantritt die Stärkung des Finanzplatzes auf die Fahne geschrieben hat.

Tatsächlich scheint in der Bundesregierung allmählich die Erkenntnis zu reifen, dass die deutsche Exportindustrie in Zeiten drohender Handelskriege und protektionistischer Bestrebungen nicht nur in den USA mehr denn je auf starke einheimische Banken und einen prosperierenden Finanzplatz angewiesen ist, um nicht vollends in die Abhängigkeit amerikanischer Investmentbanken zu geraten. So machte sich jüngst Finanzminister Olaf Scholz, der sich mit dem ehemaligen Goldman Sachs-Manager Jörg Kukies einen Investmentbanker als Staatssekretär ins Ministerium geholt hat, für mehr Industriepolitik in der Finanzwirtschaft stark.

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