Systemgastronomie

Wendy´s – Wachstum auf Pump

Burger, Pommes, Softdrinks – die USA sind das Fast-Food-Paradies schlechthin. Der Markt für Schnellrestaurants wuchs zwischen 2016 und 2021 um rd. 3% p. a. auf ein Volumen von 322 Mrd. US-Dollar. Der Burger gilt dabei traditionell als das begehrteste Schnellgericht. Wendy´s reiht sich unter den umsatzstärksten Anbietern hinter McDonald´s und vor Burger King (Restaurant Brands International, RBI)  ein. Im selben Zeitraum legte die Nummer zwei mit 6% p. a. beim Umsatz doppelt so stark zu wie der Gesamtmarkt. Die Gewinne sind sogar um 13% p. a. gestiegen. 

Das Erfolgsrezept sind frische Zutaten und eine auf jüngere Kunden abgesteckte Ansprache v. a. in den sozialen Medien wie Twitch und Twitter. Besonders beliebt und wachstumsstark sind die erst 2020 eingeführten hochpreisigen Frühstücksangebote, die für rd. 7% der US-Vertriebserlöse stehen. Darauf will sich das 1969 gegründete Unternehmen in Zukunft noch stärker in seinen rd. 7 000 Filialen konzentrieren. Der Großteil der Läden wird über Franchisenehmer betrieben, die daraus generierten Lizenzeinnahmen machen rd. 62% der Konzernerlöse aus. Wachstumspotenziale verortet das Management zudem im digitalen Handel bzw. der Lieferung von Speisen über Dritt-anbieter wie Uber Eats oder Doordash, die bislang für 9% der Vertriebserlöse stehen.

Bemerkenswert hoch fällt die Bruttomarge von 67,2% (2021) aus, mit der Wendy´s besser als McDonald´s (54%) und ähnlich wie RBI (67,1%) abschneidet. Das liegt an den höheren durchschnittlichen Verkaufspreisen, die sich mit dem Frischeversprechen gut rechtfertigen lassen. Laut der Vergleichsplattform Pricelisto ist Wendy´s die mit Abstand teuerste Fast-Food-Kette. Verbraucher legten dort im Vj. für einen Burger im Schnitt 6,63 Dollar auf den Tisch, gefolgt von Burger King mit einem Durchschnittspreis von lediglich 5,03 Dollar je Gericht. Allerdings investiert Wendy´s derzeit viel in das Wachstum und den Aufbau der Marke, weshalb der US-Konzern auf Stufe EBIT einen echten Trend vermissen lässt. In den vergangenen fünf Jahren erreichte die Marge Werte zwischen 16 und 23%. Hier würden wir uns mehr Kontinuität wünschen. Auch die Nettoschuldenquote von 5,8x EBITDA ist im Wachstumseifer über das gesunde Maß hinaus gestiegen. Trotz des historisch attraktiven 2023er-KGVs von 22 (langjähriger Durchschnitt: 31) und guter Positionierung ist uns die Nasdaq-Aktie (21,97 Dollar; US95058W1009) derzeit daher zu risikoreich. pk

Wir warten bei Wendy´s ab. 

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