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Pfizer sichert sich eine führende Position in der Krebsforschung

Vor knapp einem Jahr hatten wir noch bemängelt, dass der US-Pharmariese Pfizer am Zukunftsmarkt Krebsforschung unterdurchschnittlich aktiv sei (s. PB v. 16.9.15). Nachdem im Frühjahr 2016 die Übernahme des Botox-Herstellers Allergan scheiterte und im Mai der Hautcreme-Produzent Anarcor für 5,2 Mrd. US-Dollar gekauft wurde, widmet sich CEO Ian Read nun endlich dem Krebs-Segment. Für 81,50 US-Dollar pro Aktie erwirbt er Medivation, einen Hersteller von Medikamenten u. a. für Brust- oder Blasenkrebs. Der Zukauf im Gesamtwert von rd. 13,7 Mrd. Dollar soll noch in diesem Jahr finalisiert werden. Bekannt ist Medivation für das Blockbuster-Medikament Xtandi gegen Prostatakrebs. Es steuerte 2015 etwa 1,9 Mrd. Dollar zum Konzernumsatz bei.

Pfizer sichert sich durch die Transaktion eine führende Position im Onkologie-Markt und Read kam umhin, die eigene Forschungspipeline ausbauen zu müssen. Dank massiver Kapitalkraft können wachstumsstarke Bereiche einfach hinzugekauft werden. Mit einem Halbjahresumsatz von knapp 26,2 Mrd. Dollar (+15%) steht Pfizer bestens da, der prognostizierte Jahresumsatz von rd. 52 Mrd. Dollar ist greifbar. Das Vernachlässigen der eigenen Forschung ist allerdings ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Seit der Markteinführung von Viagra 1998 konnte Pfizer kaum noch mit eigenen Innovationen glänzen. Hier hat Read Nachholbedarf. Die nötige Zeit, die ihm der Zukauf von Medivation gibt, sollte er für den Ausbau der eigenen Forschung nutzen. Doch die Börse scheinen fehlende Innovationen nicht zu stören. Die Aktie (34,84 Dollar; US7170811035) befindet sich seit Februar im Aufschwung. Das Erreichen eines Zwölfjahreshochs im August (37,31 Dollar) veranlasste Anleger zu Gewinnmitnahmen. Ein 2017er-KGV von 13, eine Dividendenrendite von 3,4% und der gute Einstiegszeitpunkt durch den jüngsten Kursrücksetzer machen den Anteilschein zum Schnäppchen. Durch die Übernahme von Medivation ist Pfizer zudem für die Zukunft gut aufgestellt.  Daher stufen wir den Titel auf Kaufen hoch. Das Limit setzen wir bei 36,60 Dollar, den Stopp ziehen wir auf das Februar-Tief von 28,25 Dollar nach.

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