Møller-Maersk kann wieder in tiefen Gewässern fischen

Den ungewöhnlich hohen freien Barmittelzufluss von 2,4 Mrd. Dollar nutzte der Konzern für Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe. Die unerwarteten Gewinne flossen zudem in den Schuldenabbau: In einem Jahr sanken die zinsbelasteten Kredite um mehr als ein Drittel. Die Eigenkapitalquote stieg auf 56%.
Weil Vorstandschef Søren Skou kein Ende der Sonderkonjunktur vor dem Q4 erwartet, hat er die Jahresziele kräftig hochgeschraubt und will nun ein ber. EBIT von 9 Mrd. bis 11 Mrd. (zuvor: 4,3 Mrd. bis 6,3 Mrd.) Dollar einfahren. Die Guidance für den Free Cashflow wurde auf mindestens 7 Mrd. Dollar verdoppelt. Da die Bilanz bereits aufgeräumt ist, will Skou die hohen Gewinne in weitere Aktienrückkäufe stecken. Ein aktuelles mit einem Volumen von 10 Mrd. DKK soll im September enden, an das sich ein neues Rückkaufprogramm für bis zu 31 Mrd. DKK anschließt. Wird dieser Plan umgesetzt, verschwinden fast 30% der Aktien aus dem Handel. Sollten sie eingezogen werden, nimmt der Gewinn je Aktie (15 470,00 DKK; DK0010244508) um gut 40% zu. Investoren haben zudem die Dividende im Blick: Aus der Auszahlung von 330,00 DKK je Papier nach der Hauptversammlung vom 23.3. errechnen wir eine Dividendenrendite von 2,1%.
Seit dem März-Crash hat sich der Titel bereits verdreifacht. PLATOW-Leser sind seit dem 12.2. mit einem Gewinn von immerhin rd. 20% an Bord. Aber auch Neuleser können noch den Einstieg wagen. Solange die Gewinne sprudeln und aggressiv Aktien zurückgekauft werden, sehen wir Chancen. Wir erkennen zudem ein saubereres Chartbild, bei dem die Kurse häufig von der 200-Tage-Linie aufgefangen wurden. Das KGV ist mit 5 nicht zu hoch.
Møller-Maersk steht daher weiter auf unserer Kaufliste. Die Rettungsboote lassen wir bei 12 150,00 (zuvor: 9 650,00) DKK zu Wasser.