Leifheit – Trendwende voraus?

Der Haushaltswarenhersteller steigerte zwischen Januar und September den Umsatz um 3,5% auf 200 Mio. Euro. Dank Preiserhöhungen und dem Verkauf höhermargiger Produkte kletterte das EBIT auf 5 Mio. (Vj.: 3,2 Mio.) Euro. Die Marge verbesserte sich um 90 Bps. auf 2,5%, was zwar ein erfreuliches Signal ist. Trotzdem sind die Nassauer noch ein gutes Stück von der durchschnittlichen EBIT-Rendite zwischen 2017 und 2021 (6,3%) entfernt.
Das Unternehmen profitiert vom Trend hin zu stromsparenden Haushaltsgeräten. Anstelle elektrischer Wäschetrockner neigen Verbraucher zunehmend dazu, Wäschespinnen und Standtrockner zu erwerben, welche Leifheit im Segment der Haushaltswaren (80% vom Umsatz) verbucht. Zusätzliche Vertriebs- und Werbeaktivitäten sollen das Geschäft im laufenden Jahr stärken. Für 2023 avisiert der Vorstand nunmehr eine Steigerung ggü. Vorjahr, nachdem zuvor ein leichter Rückgang erwartet worden war. Das EBIT soll im mittleren (zuvor: unteren) einstelligen Mio.-Bereich liegen. Mittelfristig wird der neue CEO Alexander Reindler (1.12.) weitere Impulse liefern müssen, um die Aktie (16,95 Euro; DE0006464506) für Investoren schmackhaft zu machen. Nach dem Kursrücksetzer handelt das Papier auf einem 2024er-KGV von 11. Auf dem ersten Blick wirkt die Bewertung im historischen Kontext (Spanne: 22 bis 50) günstig. Diese impliziert aber, dass es Leifheit gelingt, 2024 ein EPS von 1,52 Euro zu erzielen. Das würde einer Verfünffachung ggü. der für 2023 geschätzten Gewinne (0,34 Euro) entsprechen und sogar das Rekordjahr 2021 (1,49 Euro) übertreffen. Die Erwartungshaltung erachten wir für überzogen, auch wenn die Entwicklung jetzt in die richtige Richtung geht. pk
Wir beobachten Leifheit zunächst.

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