Goldrally verpasst? Warum Silber jetzt aufholen könnte
Während Gold glänzt, steht Silber im Schatten – noch. Historisch seltene Bewertungsverhältnisse deuten auf eine spannende Aufholjagd hin.
Gold hat in den vergangenen zwölf Monaten in US-Dollar gerechnet über 40% zugelegt. Silber hingegen liegt im selben Zeitraum nur rund 5% im Plus. Das enttäuscht viele Silberanleger – zumal Silber als volatileres Metall gilt und eine höhere Schwankungsbreite gemeinhin auch mit einer größeren Renditechance einhergeht.
Die ausgeprägte Outperformance von Gold gegenüber Silber hat die Gold-Silber-Ratio inzwischen auf über 100 steigen lassen. Für eine Unze Gold müssen aktuell also mehr als 100 Unzen Silber auf den Tisch gelegt werden.
In den historischen Daten von Longtermtrends, die bis 1693 zurückreichen, wurde eine Ratio über 95 nur drei Mal verzeichnet: während des Corona-Crashs 2020, zum Ausbruch des Ersten Golfkriegs 1991 sowie zu Beginn des Zweiten Weltkriegs 1940. In allen drei Fällen markierte Silber einen Boden – und ging anschließend in eine deutliche Aufwärtsbewegung über.
Silber profitiert von Kapitalumschichtungen nach Crashs
Ein weiterer wichtiger Punkt: Silber tendiert dazu, sich besonders gut zu entwickeln, nachdem die Aktienmärkte stark gefallen oder korrigiert haben. In den vergangenen 25 Jahren wanderte jedes Mal, wenn der Aktienmarkt in Relation zu Gold einbrach und anschließend konsolidierte, das Kapital aus dem vergleichsweise sicheren Gold in risikoreichere Assets wie Silber, Platin und Palladium. Auch diese Edelmetalle befinden sich auf historischen Tiefstständen im Vergleich zu Gold.
Genau solch einen Einbruch des Marktes gegenüber Gold erlebten wir jüngst – ausgelöst durch einen scharfen Rückgang an den Aktienmärkten infolge wachsender Sorgen vor einem Handelskrieg. Gold konnte in dieser Phase sogar zulegen und zeigte damit mehr als nur relative Stärke: Weder der US-Dollar noch langlaufende US-Staatsanleihen übernahmen die Rolle des sicheren Hafens.
Nachzügler-Chance für Edelmetall-Investoren?
Inzwischen zeichnet sich eine Konsolidierung der US-Aktienmärkte gegenüber Gold ab, während sich im Silberchart erste Anzeichen einer dynamischen Bewegung erkennen lassen. Für Anleger, die den Goldanstieg verpasst haben, könnte Silber nun die Chance bieten, sich noch zu historisch günstigen Konditionen mit einem Edelmetall zu positionieren, das in der Vergangenheit oft verspätet – dann aber kraftvoll – nachgezogen hat.
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