Für Expedia beginnt eine neue Reise

Zuvor hatten die am 6.11. vorlegten Q3-Zahlen bitter enttäuscht. Die Aktie rauschte mit 27% in den Keller und markierte den größten Tagesverlust ihrer Geschichte. Geringe Buchungen und kostenintensive Marketingkanäle wurden als Gründe für die schwache operative Performance angeführt. Zwar kletterte der Umsatz um 9% auf 3,6 Mrd. US-Dollar, beim bereinigten EBITDA herrschte mit 912 Mio. Dollar jedoch Stillstand und der ber. Gewinn je Aktie gab aus den genannten Gründen um 7% auf 3,38 Dollar nach. Zu schaffen machen dem Konzern auch die immer günstigeren Flugtickets. Das Angebot mit Unterkünften baute Expedia hingegen kräftig aus. Erweiterte Kooperationen mit United Airlines und Marriott’s sollen künftig für zusätzlichen Schwung sorgen. In den vergangenen Wochen wurden zudem weitere Maßnahmen ergriffen, um effizienter zu werden. Für das gesamte Gj. wird jedoch nur noch ein ber. EBITDA-Wachstum von 5 bis 8% für möglich gehalten.
Nerven wie Drahtseile mussten zuletzt die Anteilseigner haben. Seit dem Rauswurf des Vorstands berappelt sich die Aktie (107,58 Dollar; US30212P3038) aber wieder. Bis zur 200-Tage-Linie von 126,17 Dollar oder gar zum Jahreshöchststand von 144,00 Dollar ist es allerdings noch ein weiter Weg. Fundamental schaut das Bild aber attraktiver aus, denn das 2020er-KGV liegt bei moderaten 15, wobei wir dem Reisekonzern auch ein Gewinnwachstum von ca. 15% in den kommenden Jahren zutrauen. Hinzu kommt, dass das Wachstumsunternehmen auch eine Dividende von 1,30 Dollar zahlt, so dass die Rendite 1,2% beträgt.
Unsere Altempfehlung Expedia bleibt weiter ein Kauf. Den Stopp belassen wir bei 85,80 Dollar.