Ford – Turnaround nimmt Gestalt an

Im gleichen Atemzug passte der Konzern auch die Guidance für das Gj. nach oben an: Das ber. EBIT soll auf 9 Mrd. bis 10 Mrd. (zuvor: 5,5 Mrd. bis 6,5 Mrd.) Dollar steigen. Das Unternehmen ist mittendrin in einer strategischen Neuausrichtung hin zu mehr E-Mobilität. Anfang des Jahres legte das Management einen umfangreichen Sanierungsplan vor. Das Ziel: Bis 2030 sollen 40% der Verkäufe auf E-Autos entfallen.
Mit dem Mustang Mach-E, dem ersten vollelektrisch betriebenen Fahrzeug des Herstellers, hat der Strategieschwenk Form angenommen. Hervorgehoben wird von Experten v. a. die hohe Reichweite von bis zu 610 km. Laut Morgan Stanley ging der Tesla-Marktanteil im Februar von 81% im Vj. auf aktuell 69% zurück, fast ausschließlich zugunsten des Mustang Mach-E. Im Mai überraschte Ford zudem damit, in der Pickup-Klasse mit dem F-150 Lightning den nächsten E-Knaller auf die Straße bringen zu wollen. Seit Ankündigung gingen bereits 120 000 Vorbestellungen ein.
An der Börse kommt die neue Strategie gut an. Seit Jahresbeginn beträgt das Kursplus schon rd. 60% – weit mehr als bei General Motors (+36%) und VW (+34%). Die NYSE-Aktie (13,85 Dollar; US3453708600) ist mit einem 2022er-KGV von 7 günstig bewertet (historisch: 8,6), GM ist mit einem KGV von 8 moderat teurer bewertet. VW schneidet mit einem KGV von 6 am günstigsten ab. In den nächsten fünf Jahren rechnen Analysten bei Ford mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum je Aktie von 65%. Das PEG-Ratio, welches das KGV ins Verhältnis zum erwarteten Gewinnwachstum der nächsten Jahre setzt, deutet mit einem Wert von 0,10 auf eine Unterbewertung des Titels hin. Das erwartete operative Wachstum ist demnach nicht im aktuellen Kurs eingepreist, weshalb der Wert noch Potenzial hat.
Mutige Anleger setzen auf die E-Offensive von Ford mit Stopp bei 11,10 Dollar. Konservative Anleger sind bei VW besser aufgehoben.

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