Vollkorrektur bei Goldman Sachs
Beim letzten Bericht vor knapp drei Monaten hatten Analysten von „gemischten Ergebnissen“ gesprochen. Während die Einnahmen beim Aktienhandel um 24% auf 2 Mrd. US-Dollar gestiegen waren, gingen die Erlöse im Anleihen-, Währungs- und Rohstoffgeschäft um 28% zurück. Stark entwickelte sich das Geschäft mit Beratungsleistungen für Fusionen und Zusammenschlüsse, wo der Umsatz von 821 Mio. Dollar ein Plus von 62% bedeutete. Weil das Unternehmen aber noch einmal 1,45 Mrd. Dollar an Rückstellungen für Rechtskosten und regulatorische Angelegenheiten bilden musste, kam es beim Quartalsgewinn fast zu einer Halbierung. Unter dem Strich wurden innerhalb von drei Monaten aber trotzdem immer noch 1,05 Mrd. Dollar oder 1,98 Dollar je Aktie verdient.
Das Goldman Sachs-Papier hat in der jüngeren Vergangenheit deutlich an Wert verloren. Ähnlich wie bei der Bank of America sind auch hier das anhaltende Niedrigzinsumfeld und die bislang ausgebliebene Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank die Hauptgründe für den Kursrutsch. Der intakte mittlere Abwärtstrend hat nun – analog zu der Situation bei Oracle – zu einer Vollkorrektur des großen Aufwärtstrends geführt. Die entscheidende Kursmarke von Anfang des Jahres bei 172 Dollar wurde zuletzt sogar kurz unterschritten. Im Tief fiel die Aktie bis auf rund 167 Dollar. Noch innerhalb des Tages kam es aber zu einer deutlichen Erholung und somit auch hier zu einer klassischen Umkehrkerze, die durch den starken Kursanstieg am Freitag eindrucksvoll bestätigt wurde. Wir haben diesen vermeintlichen Fehlausbruch an einer sehr wichtigen Stelle im Chart zur Kenntnis genommen und daraufhin einen spekulativen Long-Trade bei rund 178 Dollar eröffnet, der mit einem Stoppkurs bei ca. 166 Dollar begleitet wird. Der Wave Call XXL der Deutschen Bank (Basispreis: 133,4114 Dollar; Knock-Out-Marke: 146,75 Dollar) besaß zu diesem Zeitpunkt einen Hebel von 4,0. Wir riskieren auch bei dieser Position rund 0,6% unseres Kapitals.